I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Handwerkliche Arbeitsprozesse Selbstzweck werden. Dahinter muss immer eine Zielformulierung stehen. In diesem Sinne sehen wir handwerkliches Arbeiten: als Medium, das unterstützend eingesetzt werden kann, um den übergeordneten Zielen Sozialer Arbeit gerecht zu werden. 56
4. Standortbestimmung Soziale Arbeit Standortbestimmung Soziale Arbeit In diesem Kapitel wollen wir die Ziele und Aufgaben der Sozialen Arbeit knapp umreißen, um dann auf den Bedarf ihrer reflexiven Neuausrichtung in der Arbeitsgesellschaft hinzuweisen. Die Theoriekonstrukte Lebensweltorientierung und Lebensbewältigung werden skizziert. Da wir Soziale Arbeit im Kontext des Überbegriffes Arbeit betrachten, wählen wir einen Einstieg in dieses Kapitel über die bereits besprochene historische Bedeutung von Arbeit als Ausgangspunkt für eine Definition. „Arbeit“ wird verstanden als notwendige Tätigkeit von Menschen, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern durch Herstellen von Lebens-Mitteln, Werkzeugen und Gütern, also durch die Herstellung von Produkten. In Kombination mit dem Wort „sozial“ bedeutet also Soziale Arbeit: die Herstellung oder Produktion des Sozialen. Da wo Menschen in Bezug zu ihrer Umwelt oder zu ihren Mitmenschen stehen, ist „das Soziale“ wertneutral gesehen jedoch immer schon vorhanden. Sozial heißt aber normativ verstanden auch wohltätig, menschlich, gemeinnützig, es ist also positiv besetzt und am besten in Abgrenzung zu den, in negativ bewertetem Zusammenhang gebrauchten Worten asozial oder unsozial zu verstehen. Insofern muss man Soziale Arbeit als Re-Produktion oder Wieder-Herstellung des (normativ) „guten“ Sozialen definieren. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind, technisch ausgedrückt, Re-Konstrukteure des Sozialen. 4.1 Ziele und Aufgaben der Sozialen Arbeit Soziale Arbeit kann das ‚Soziale’ nicht wertneutral betrachten, sie braucht Zielvorstellungen normativer Art, die sich aus einem von der Profession geteilten Menschen- und Weltbild ableiten. Der vom internationalen Verband der Sozialarbeiter erarbeitete Code of ethics (IFSW) bietet hierzu die Grundlage. Die zwei zentralen Prinzipien sind Achtung der Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit: • „Soziale Arbeit basiert auf der Achtung vor dem besonderen Wert und der Würde aller Menschen und aus den Rechten, die sich daraus ergeben. Sozialarbeiter/innen sollen die körperliche, psychische, emotionale und spirituelle Integrität und das Wohlergehen einer jeden Person wahren und verteidigen.“ 57
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