I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />
schlagen oder zerkloppt <strong>und</strong> all so was. Oder im Sandkasten war Glas letztens drinne.<br />
Und so geht das peu a peu weiter, da fühlt sich doch keener mehr wohl<br />
…(unverständlich)…die durchdrehen <strong>und</strong> dann Scheiße machen, leider“ (M 345-<br />
364). 57<br />
Frau D hat mit dieser Situation einen Umgang gef<strong>und</strong>en: „Also meines Ermessens,<br />
wenn man den ganzen Tag zu Hause is’, dann brauch man nicht abends um 8 noch<br />
einkaufen gehen. Das muss nich’ sein“ (RD 279-280). Sich einrichten, sich zufrieden<br />
geben <strong>und</strong> die Beschränkungen akzeptieren, sie zur eigenen Normalität machen, ist für<br />
sie ein sinnvolles Bewältigungsverhalten (siehe Kap. I 4.5). In Kap. 5 stellen wir<br />
Über-<br />
legungen<br />
dazu an, wie <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> solche Situationen aufgreifen könnte.<br />
3.2.5 Das Kreativzentrum im Stadtteil<br />
Wir wollten erk<strong>und</strong>en, wie das Kreativzentrum im Stadtteil ankommt <strong>und</strong> welche strukturelle<br />
Bedeutung es erlangt hat. Wir haben dieses Kapitel untergliedert in die Aspekte<br />
Bekanntheit,<br />
Hürden <strong>und</strong> Vernetzung.<br />
Bekanntheit<br />
Obwohl das Kreativzentrum nächstes Jahr bereits das 10-jährige Bestehen feiern kann<br />
<strong>und</strong> täglich, laut der Leiterin, im Schnitt 25 BesucherInnen zählt, wünschen die Verant-<br />
wortlichen sich „mehr K<strong>und</strong>schaft“ (M 358), eine höhere Bekanntheit <strong>und</strong> regeren Besucherverkehr:<br />
„Also mehr hier haben möchte ich immer“ (L 497). Werner berichtet:<br />
„Ich wohn zwar seit 8 Jahren in Wolfen…. Aber’s Krea hab ich nich gekannt“ (M 152-<br />
153). Damit ist er nicht allein, so vermutet seine Kollegin: „Viele wissen’s auch nich’,<br />
ne“ (M 257). So wird versucht, bei Festen in <strong>und</strong> außer Haus möglichst viele Menschen<br />
aktiv anzusprechen <strong>und</strong> aufmerksam zu machen. Man hat bereits die Erfahrung gemacht,<br />
„die Flyer auszuteilen, das bringt nichts“ (L 580). Es scheint harte Überzeugungsarbeit<br />
vonnöten zu sein, um die Neugier oder das Interesse der Menschen zu<br />
wecken, denn „wenn ich jetzt allgemein sage, das Kreativzentrum steht hier…“ (L 584)<br />
zeigt das keinen Erfolg.<br />
Allein über das persönliche Gespräch könne man Menschen<br />
dafür<br />
gewinnen.<br />
Hürden<br />
Was macht dieses Unterfangen so schwierig? Aufschlussreich ist hier, was Corinna berichtet:<br />
„Ich hab jahrelang erst immer auf das Haus geguckt, <strong>und</strong> denn, irgendwann war<br />
57 Siehe auch Anlage 5: Protokolle Kreativzentrum, Spaziergang durch den Stadtteil<br />
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