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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />

Wir beschlossen, das Gespräch im Werkstattbistro zu führen, zum einem, weil es dadurch<br />

für die TeilnehmerInnen einen offenen Charakter bekommen sollte <strong>und</strong> zum anderen,<br />

weil dadurch für uns selber das Geschehen in den Werkstätten durch die Glasfront<br />

aus nächster Nähe erlebbar wurde.<br />

Wir hatten es leider versäumt, Herrn Slavicek zu fragen, was er mit den BesucherInnen<br />

bezüglich des „gegenseitigen Erkennens“ ausgemacht hatte. Aus diesem Gr<strong>und</strong> war<br />

der Gesprächsbeginn ein wenig „zerpflückt“: Frau S stieß ein wenig später hinzu. Herr<br />

M kam erst in der Mitte des Gesprächs dazu. Er verabschiedete sich nach einer Weile<br />

auch wieder, weil er in den Werkstätten aktiv war <strong>und</strong> sein Werkstück weiter bearbeiten<br />

wollte. Insgesamt war die Atmosphäre locker, stellenweise ernst <strong>und</strong> sehr konzentriert,<br />

immer wieder wurde auch herzlich gelacht.<br />

Im Nachhinein ist uns an verschiedenen kleinen Äußerungen aufgefallen, dass unsere<br />

GesprächspartnerInnen wohl mit der Vorannahme in das Gespräch gingen, uns würde<br />

„nur“ der Werkstattbereich interessieren. Dieser Eindruck wurde möglicherweise dadurch<br />

verstärkt, dass wir bei unserer eigenen Vorstellung erwähnten, uns interessiere<br />

u. a. aufgr<strong>und</strong> unserer <strong>handwerkliche</strong>n Ausbildung insbesondere die Verknüpfung zwischen<br />

<strong>handwerkliche</strong>m <strong>Arbeit</strong>en <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>. So lässt sich erklären, dass der<br />

Fokus in diesem Gespräch vor allem auf die Werkstätten <strong>und</strong> deren Nutzen gerichtet<br />

war.<br />

Herr G, 52 Jahre, war als erster anwesend. Er erzählte uns, er habe schon in verschiedenen<br />

Berufsfeldern gearbeitet (u. a. <strong>handwerkliche</strong> <strong>und</strong> pflegerische Tätigkeiten). Seit<br />

einem Jahr sei er dabei, sich im <strong>handwerkliche</strong>n Dienstleistungsbereich selbstständig<br />

zu machen. Er bezeichnete sich selbst als Tagelöhner. Im Allgäu ist er seit 1996, ursprünglich<br />

stammt er aus der Nähe von Heilbronn. Die Werkstätten nutzte er in der<br />

Vergangenheit zeitweise sehr intensiv, momentan kommt er nach eigenen Aussagen<br />

im Durchschnitt etwa 14-tägig.<br />

Herrn W, 65 Jahre, waren wir schon beim ersten R<strong>und</strong>gang durch das Kempodium begegnet,<br />

wo er in der Werkstatt mit einem eigenen Werkstück beschäftigt war. Nachdem<br />

Herr Slavicek uns mit ihm bekannt gemacht hatte, bot er uns an, dass wir ihn auch mit<br />

in das Gespräch einbeziehen könnten, denn er sei in verschiedenen „Funktionen“ im<br />

Kempodium tätig: als Fachanleiter im Metallbereich, als scheidender Hausmeister<br />

(Rente), als Ehrenamtlicher <strong>und</strong> als Rentner, der auch für den Eigenbedarf die Werkstätten<br />

nutzt. Er ist seit 27 Jahren selbstständig tätig, „17 Jahre in der ehemaligen DDR<br />

<strong>und</strong> 10 Jahre hier“ (W 129).<br />

Frau S, 50 Jahre, kam etwas später zu dem Gespräch dazu. Sie hat eine Zeit lang die<br />

Holzwerkstatt intensiv für ein bestimmtes Vorhaben genutzt. Zurzeit kommt sie ins<br />

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