I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />
eine Immobilie mit anderen Menschen in Eigenregie selbst umzubauen, zu etwas „Besonderem“<br />
(„dann wird des´n Projekt: so was gibt’s noch net!“, G 76). Dies deutet darauf<br />
hin, dass das Kempodium ein Ort für ihn ist, an dem er Menschen sucht, die möglicherweise<br />
ähnliche „ausgefallene“ Ideen haben, Gleichgesinnte, die er für ein solches<br />
Vorhaben begeistern kann: „<strong>und</strong> deshalb such ich erst die Leute, weil: die Chemie<br />
muss stimmen“ (G 79). Die Atmosphäre im Kempodium wird also auch als Treffpunkt<br />
für Menschen erlebt, die außergewöhnliche Vorhaben denken.<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Öffnungszeiten werden unterschiedlich bewertet: „Und die Öffnungszeiten gefallen<br />
mir auch. Die sind auf Berufstätige auch zugeschnitten“ (S 256). Dem <strong>Arbeit</strong>sstil von<br />
Herrn G würden teilweise andere Zeiten entsprechen, Übereinstimmung herrschte aber<br />
darin, dass man diesbezüglich einen Mittelweg gehen muss.<br />
4.2.2 Ziele, Selbstverständnis <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sweisen<br />
Im folgenden Kapitel wird versucht, Aussagen zu bündeln, die vor allem aus Expertensicht<br />
über das Kempodium getroffen wurden – dazu gehören in erster Linie Aussagen<br />
des Geschäftsführers Herrn Slavicek, aber auch Einschätzungen des Fachanleiters<br />
Herrn W. Uns interessierte dabei insbesondere, welche Ziele, neben den auf der Homepage<br />
<strong>und</strong> in anderen Dokumenten formulierten, aktuell einen besonderen Stellenwert<br />
im Kempodium haben <strong>und</strong> wie diese umgesetzt werden.<br />
Ziele: „selbst aktiv werden“<br />
Als wichtigstes übergeordnetes Ziel beschreibt Herr Slavicek das „selbst aktiv werden,<br />
selbst Hand anzulegen, die Leute in ihren Talenten oder Möglichkeiten zu fördern (…)<br />
<strong>und</strong> das ist ja jetzt nicht nur unbedingt auf <strong>handwerkliche</strong> Tätigkeiten, sondern eben bis<br />
hin zum Thema Ernährung oder Kulturangebot gedacht“ (MS 334-337).<br />
Der Betrieb der Werkstätten sowie das Kursangebot <strong>und</strong> unzählige Projekte mit Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen seien diesen Zielen gemäß konzipiert <strong>und</strong> ausgerichtet. Dabei<br />
wird stets angestrebt, dieses Angebot so interessant <strong>und</strong> attraktiv wie möglich zu gestalten.<br />
Die MitarbeiterInnen des Kempodium sind laut Herrn W stets bemüht, positive wie negative<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Einschätzungen der BesucherInnen im Hinblick auf eine Verbesserung<br />
des Angebots mit einzubeziehen: „Deshalb legt man eben sehr viel Wert<br />
darauf, zu erfahren, was kommt bei den Leuten an oder was kommt nicht an. Was<br />
kann man verändern“ (W 611-617). In der Vergangenheit gab es dafür einen Kummerkasten,<br />
der sich aber nicht sehr bewährt habe. Aktuell wird versucht, mittels verteilter<br />
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