I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Forschungsdesign<br />
wesend waren <strong>und</strong> weil die Auswertung zeitnah zu der Erhebung erfolgte, so dass die<br />
Situation zugleich in unserer Erinnerung vor Augen war.<br />
Als Auswertungsverfahren wählten wir die qualitative Inhaltsanalyse des gewonnenen<br />
Materials (vgl. ebd., S.114 ff.). Diese systematische Vorgehensweise sieht die Bildung<br />
von Kategorien aus dem Material heraus (deduktiv) vor, die fragetechnische Offenheit<br />
wird so auch auswertungstechnisch fortgeführt. Bei stärker theoriegeleiteter Textanalyse<br />
ist auch die Strukturierung des Materials möglich, wobei hier auch äußere Kategorien<br />
angelegt werden können (induktiv). Wir entschieden uns aufgr<strong>und</strong> unserer Fragestellung,<br />
die mit Hypothesen <strong>und</strong> Fragen konkretisiert ist, für eine Mischform. Als<br />
Ordnungskriterien dienten uns im ersten Schritt, bei der Erfassung der Selbstdefinitionen<br />
der Befragten, weitgehend die Themenschwerpunkte des Interviewleitfadens, die<br />
Feinstruktur unseres Kodeplans entwickelte sich jedoch aus dem Material heraus.<br />
Bei einem ersten Durchgang des Materials erfolgte die Erstellung eines Kodeplans,<br />
den Kategorien wurden anschließend alle Textstellen mit der jeweiligen F<strong>und</strong>stelle zugeordnet.<br />
Weitgehend gelang eine klare Abgrenzung, so dass jede Textstelle nur einer<br />
Kategorie zugeordnet wurde, in wenigen Fällen geschah eine doppelte Zuordnung, die<br />
der Explikation jeweils anderer Stellen dienen sollte.<br />
Diesem Schritt folgte dann unsere gemeinsame Auseinandersetzung mit dem strukturierten<br />
Material, in dem wir erste mögliche Interpretationen zu den einzelnen Themenschwerpunkten<br />
erarbeiteten. Diese argumentative Validierung sollte zur Absicherung<br />
der Qualität der zu treffenden Aussagen führen (vgl. Steinert 2000, S. 49). Daraufhin<br />
erstellten wir eine weitere, den Text zusammenfassende <strong>und</strong> verdichtende Paraphrasierung<br />
in einzelnen Kategorien (vgl. ebd., S. 141), die dann in die Darstellung der<br />
Selbstdefinitionen der Befragten mündete (siehe Kap. II 3.2 <strong>und</strong> II 4.2). Diese bildete<br />
dann die Basis für den nächsten Schritt, nämlich die Interpretation der Aussagen entlang<br />
der von uns zuvor aufgestellten Thesen <strong>und</strong> Fragestellungen, die in den Kap. II<br />
3.3 <strong>und</strong> II 4.3 nachzulesen ist.<br />
Die halb offene Vorgehensweise bei der Auswertung hat zur Folge, dass die beiden<br />
folgenden Kapitel nicht eins zu eins die gleiche Struktur aufweisen. Dies mag zwar auf<br />
Kosten der Übersichtlichkeit gehen, wird aber der Unterschiedlichkeit der Einrichtungen,<br />
Menschen <strong>und</strong> sozialen Situationen, die wir erlebt haben, viel mehr gerecht.<br />
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