I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung
worden waren, die mit denen der anstiftung weitgehend übereinstimmten (Redler 2001,
S.16). Nach Aussagen des Geschäftsführers Martin Slavicek hatten sich damals Projektgruppen
und Arbeitskreise entwickelt, die das Haus gemeinsam vorbereitet und geplant
haben. Diese haben z. B. auch aktiv an der Gebäudeauswahl und den konkreten
Planungen im Gebäude mitgewirkt. Dabei ist alles auf „ehrenamtlicher Basis mit Aktiven
aus der Agenda 21, aber auch mit allen anderen Kemptener Bürgern, die Interesse
gehabt haben an der Geschichte, geplant worden“ (MS 15-16). Der Stadtteil Eich, in
dem das Kempodium angesiedelt ist, zeichnet sich als reine Wohngegend aus. Dort
leben viele Familien mit Kindern, z. T. mit Migrationshintergrund. Außer einem Kindergarten
gibt es keine Infrastruktur mit Angeboten für Kultur, Freizeit und Bildung, auch
keine Gastronomie wie z. B. ein Café (vgl. Difu 2005a). Zur Eröffnung kam es schließlich
Ende September 2000.
In den ersten 2 - 2½ Jahren ist das Kempodium „unter Regie der anstiftung geführt
worden, da gab´s keinen eigenständigen Verein“ (MS 31). Dieser wurde erst im März
2002 gegründet, mit dem Ziel, das Kempodium in Kempten zu verankern und zu verwurzeln.
Den Verein unterstützen aktuell 112 Mitglieder und Förderer 68 (Allgäuer Zeitung,
24.3.07). Der Vorstand besteht aus fünf Mitgliedern, darunter Jens Mittelsten-
Scheid.
Die Ziele des Kempodium sind sehr vielfältig und umfassend. Sie sind sowohl auf der
Homepage (www.kempodium.de/ Ziele 69 ) als auch in der Kempodium-Broschüre, in
einem internen Leitbild und in verschiedenen Dokumenten der anstiftung formuliert. An
den verschiedenen Fundorten werden die Ziele teilweise unterschiedlich akzentuiert.
Wir werden versuchen, eine Zusammenfassung aus Homepage, Leitbild und Kempodium-Broschüre
zu erstellen, wobei naturgemäß nicht alle Aspekte berücksichtigt
werden können.
Das Kempodium möchte die individuelle Eigenständigkeit und die soziale Kommunikation
von Menschen fördern sowie die regionale Identität stärken. Damit sollen im weitesten
Sinn ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung um die ökologische und soziale Ver-
67 Die Agenda 21 kann als weltweites Handlungsprogramm für das 21. Jahrhundert bezeichnet
werden. Von Nord- und Südländern auf einer UN-Konferenz gemeinsam erarbeitet, wurde sie
1992 verabschiedet. Zentrale Anliegen sind ein nachhaltigerer Umgang mit Rohstoffen und eine
globale soziale Gerechtigkeit. Die entwickelten Handlungsempfehlungen der Agenda 21 sollen
von Staaten, Städten und Kommunen entsprechend ihren Möglichkeiten, Gegebenheiten und
Prioritäten umgesetzt werden. In Kempten entstanden 1997 die ersten lokalen Agenda-
Arbeitskreise (vgl. www.kempten.de/Bildungsstaetten.html).
68 Neben einer ordentlichen Mitgliedschaft mit Stimmrecht bei Vereinsversammlungen gibt es
die Möglichkeit, den Verein als so genannten „Hausfreund“ mit einer reinen Fördermitgliedschaft
„finanziell und ideell“ (MS 318) zu unterstützen.
69 Im weiteren Verlauf wird die Internetseite des Kempodium mit „Homepage“ angegeben. Zur
besseren Verortung der Fundstelle wird zusätzlich jeweils der „Ordner“ angegeben, aus dem
die Information stammt.
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