I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />
hier zum Schweißen kommen <strong>und</strong> schauen, macht mir das Spaß (…) ohne dass da<br />
jetzt irgendein Zeugnis ausgestellt wird“ (MS 686-689).<br />
Vielfältige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren, bieten zudem die Chance,<br />
den kulturellen Nahraum (mit) zu gestalten, ganz nach dem Motto, „da wo ich wohne,<br />
da mach ich was für mich“ (MS 681). Hierbei können eigene Interessen mit anderen<br />
Menschen geteilt <strong>und</strong> verknüpft werden <strong>und</strong> davon ausgehend etwas auf die Beine gestellt<br />
werden, das der Gemeinschaft zu Gute kommt (wie z. B. Feste, Veranstaltungen,<br />
Disco).<br />
Wenn man Politik im weitesten Sinne als Gestaltung menschlichen Zusammenlebens<br />
versteht, liegt für uns die Vermutung nahe, dass im Kempodium durch seine ausgesprochen<br />
ideelle Zielsetzung – wie z. B. die Suche nach regionalen Lösungen für glo-<br />
bal bedingte gesellschaftliche Herausforderungen – die bewusste Auseinandersetzung<br />
mit bestimmten Themen<br />
<strong>und</strong> Sinnfragen möglich ist (vgl. die Aussage von Herrn W zu<br />
gesellschaftlich bedingten Zugangshürden in Kap. II 4.2.4). Inwieweit dies im kleinen<br />
Rahmen relevant ist bzw. gelebt wird, also ob sich z. B. in der offenen Werkstattnutzung,<br />
im Bistro oder bei Festen politische Gespräche entwickeln, können wir nicht einschätzen.<br />
Spezielle Veranstaltungen<br />
wie die Reihe „Pioniere der Region“ ermöglichen<br />
aber<br />
gezielt derartige Begegnungen <strong>und</strong> Diskussionen. Die Einrichtung stellt einen An-<br />
lauf- <strong>und</strong> Treffpunkt für einzelne Menschen <strong>und</strong> Initiativen dar, an dem Ideen zur gesellschaftlichen<br />
Gestaltung bewegt werden; im weitesten Sinne findet somit politische<br />
Willensbildung statt.<br />
Hierzu trägt insbesondere auch die in Kap. II 4.2.4 beschriebene Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />
mit verschiedenen Initiativen, Vereinen <strong>und</strong> Bildungsträgern bei. Diese macht<br />
darüber hinaus neben gemeinsamer Nutzung von Ressourcen in der Region auch gemeinsame<br />
Projekte möglich.<br />
Wir möchten nun noch einmal auf unsere Hypothesen zurückkommen. Dafür werfen<br />
wir zunächst einen Blick darauf, welche Personengruppen das Kempodium nutzen.<br />
Wir haben bereits erwähnt, dass das Kempodium möglichst viele Zielgruppen errei<br />
chen möchte – sowohl Menschen aus „stabileren“ Lebensverhältnissen wie auch Menschen<br />
aus bildungsferneren Milieus. Im Zusammenhang mit <strong>Eigenarbeit</strong> <strong>und</strong> dem<br />
Werkstattangebot haben wir unsere Einschätzung bezüglich<br />
des Zuganges schon geschildert:<br />
Dieses Angebot scheint eher die Mitte der Gesellschaft anzusprechen.<br />
Wir nehmen an, dass es sich beim ehrenamtlichen Engagement ähnlich verhält.<br />
Darüber hinaus haben wir erfahren, dass dagegen die Feste, das Angebot zur Raummiete<br />
<strong>und</strong> das Kaufhaus Allerhand von den unterschiedlichsten Personengruppen in<br />
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