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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />

Maße <strong>und</strong> so <strong>und</strong> dann geht’s aber dran, des zu machen, gell. Und i hab ja au vorher,<br />

also in der Größenordnung eben au keine Erfahrung gehabt damit“ (S 534-539). Die<br />

Herstellung ihres Werkstückes ist für sie mit einem Zugewinn, einer Erweiterung ihrer<br />

Fähigkeiten verb<strong>und</strong>en. Als persönlich wichtiges Erlebnis beschreibt sie dabei den Erfolg<br />

des Bewältigens: „dass ich g´sehn hab, ich kann des (…) man kann´s <strong>und</strong> man<br />

bringt´s fertig“ (S 527-533). Dabei ist für sie zentral: „Dieses selber machen ist einfach<br />

auch ganz ausschlaggebend <strong>und</strong> das ist auch einfach etwas sehr Befriedigendes“ (S<br />

542-543).<br />

Herr W veranschaulicht am Beispiel einer Seniorengruppe im Kempodium, wie sich<br />

das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten durch praktisches Tun bei den Menschen<br />

erweitert hat: „Am ersten Tag war das sehr zurückhaltend von den Leuten, weil<br />

sie begrenzte Möglichkeiten hatten <strong>und</strong> so. Am zweiten <strong>und</strong> dritten Tag war das recht<br />

aufgelöst, war das locker. Die sind mit den Bänken nach Hause: die waren superbegeistert“<br />

(W 365-367).<br />

Innerhalb eines solchen Prozesses spielt dabei für einige der Befragten die Unterstützung<br />

sowie die gesamte Atmosphäre eine entscheidende Rolle:<br />

DER RAHMEN<br />

Unterstützung: „immer eine fachlich helfende Hand zur Seite“<br />

Unterstützung durch die FachberaterInnen als Teil des institutionellen Rahmens ist<br />

ebenso erklärtes Motiv der BesucherInnen; teilweise primär, teilweise sek<strong>und</strong>är. Die<br />

Art der Anleitung ist dabei abhängig von dem mitgebrachten persönlichen Kenntnisstand.<br />

Insofern wird sie unterschiedlich intensiv genutzt <strong>und</strong> bekommt für die Personen<br />

dementsprechend eine anders gewichtete Bedeutung.<br />

Ein Besucher erwähnte sie nicht explizit. Er sagt aber auch über sich selber: „basteln tu<br />

ich eigentlich seit meinem zehnten Lebensjahr, war Schiffsmodellbauer als Kind… Das<br />

heißt, ich kann mit allen Maschinen umgehen“ (M 479-481).<br />

Unterstützung durch die anwesenden FachberaterInnen im Sinne von Rückhalt zu erleben,<br />

wurde vor allem von zwei GesprächspartnerInnen hervorgehoben. Aus der Warte<br />

von Frau S ermöglicht diese ein angstfreies <strong>Arbeit</strong>en <strong>und</strong> gibt Sicherheit, denn „hier<br />

isch immer ´n Meister da, der einem dann erstens mal hilft bei der Planung, bei den<br />

Maßen <strong>und</strong> dann natürlich auch bei der Verarbeitung. Der einem sagt, was man Schritt<br />

für Schritt machen muss. Also man kann praktisch nichts kaputt machen. Es geht nix<br />

daneben.“ (S 106-114). Damit spricht sie eine durch die Beratung vermittelte Sicherheit<br />

an, zum einen in Bezug auf das Gelingen des Werkstücks, zum anderen in Bezug auf<br />

das Herantrauen. Sie habe keine Hemmschwelle empf<strong>und</strong>en, denn: „Ich hab ja gewusst,<br />

dass Fachberater da sind <strong>und</strong> hab dann gedacht: da verlass i mich jetzt auf<br />

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