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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />

Leute’, sondern ‚wir’“ (W 704-712). Seiner Ansicht nach stumpfe die Bevölkerung ab:<br />

„Es strömen eben zu viele Dinge täglich auf einen ein – wichtige <strong>und</strong> unwichtige – <strong>und</strong><br />

mitunter fällt es sogar schwer, beides zu unterscheiden, was ist für mich jetzt wichtig…weil<br />

es eben zu viel ist“ (W 728-734). Die anderen TeilnehmerInnen stimmten zu,<br />

dass hier die Notwendigkeit zur Selektion bestehe.<br />

Eine Form von Werbung hat dazu geführt, dass Herr G den Weg ins Kempodium ge-<br />

f<strong>und</strong>en hat: „ein Anleiter, der Sepp Geiger,<br />

der hat mal Reklame gemacht beim Praktiker.<br />

Und da hab ich mich mit´m unterhalten vor vielen Jahren – sechs Jahren oder so –<br />

<strong>und</strong> dann bin ich halt mal daher kommen“ (G 59-61).<br />

Die Verbreitung der Angebote <strong>und</strong> Möglichkeiten im Kempodium erfolgt laut Aussage<br />

der BesucherInnen vor allem über persönliche Kontakte <strong>und</strong> Empfehlungen – wie z. B.<br />

über Fre<strong>und</strong>Innen, Bekannte „durch ´ne Fre<strong>und</strong>in hab ich des erfahren“ (S 116) oder<br />

etwa als<br />

Folge der Kinderangebote, das sei häufig ein „Umkehrschluss, dass die Eltern<br />

dann<br />

auch mal kommen“ (W 218-219).<br />

Aufgr<strong>und</strong> verschiedener<br />

Zeitungsartikel, die wir im Vorfeld von Herrn Slavicek erhalten<br />

hatten, entstand aus unserer Außenperspektive der Eindruck, dass Aktionen, Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Angebote in der Tagespresse insgesamt sehr präsent sind. Allein die<br />

enormen BesucherInnenzahlen (etwa<br />

40 000, siehe auch Kap. II 4.1.2) bestätigen,<br />

dass das Kempodium einen Nerv in der Region getroffen hat <strong>und</strong> einen Bedarf aufgreift.<br />

Zugang <strong>und</strong> Hürden<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich möchte das Kempodium, wie anfangs aus dem Leitbild zitiert, für alle<br />

Menschen offen sein. Uns interessierte, welche Menschen tatsächlich angesprochen<br />

werden <strong>und</strong> welche nicht kommen.<br />

Direkte Einschätzungen darüber, welche Personengruppen durch das Angebot im<br />

Kempodium besonders angesprochen werden, haben wir in unseren Gesprächen nicht<br />

bekommen. Allerdings erfuhren wir, dass im Rahmen vereinzelter Projekte <strong>und</strong> besonderer<br />

Aktionen Schulklassen sowie Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, vereinzelt auch SeniorInnen<br />

<strong>und</strong> im Rahmen von Maßnahmen besondere Personengruppen wie z. B. Spätaus-<br />

siedler das Kempodium nutzen.<br />

Deutlichere Annahmen haben wir darüber erhalten, weshalb Menschen nicht kommen.<br />

Die Einschätzung unserer GesprächspartnerInnen im Gruppeninterview war, dass eine<br />

Hürde in erster Linie der finanzielle Aspekt darstellt:<br />

„Das ist der finanzielle Gr<strong>und</strong>. Ich<br />

glaube, da gibt´s keine andere Hemmschwelle. Da spielt das Geld die Rolle.“ (W 853-<br />

854). Einig waren sich alle darüber, dass durch das Selbermachen zwar ganz beson-<br />

dere, nach eigenen Wünschen gestaltete Stücke entstehen, diese jedoch insgesamt<br />

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