I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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4.2.4 Das Kempodium in der Region<br />
Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />
Im folgenden Kapitel beginnen wir damit, die gefühlte Lebensqualität unserer GesprächspartnerInnen<br />
in Bezug auf die Region zu skizzieren. Des Weiteren wird unter<br />
den Aspekten Bekanntheit, Zugang <strong>und</strong> Hürden sowie Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />
betrachtet, welche strukturelle Bedeutung das Kempodium in den Augen der Befragten<br />
erlangt hat.<br />
Kempten <strong>und</strong> die Region aus Sicht der BewohnerInnen<br />
Allzu viel erfuhren wir von unseren GesprächspartnerInnen nicht über ihre Einschätzung<br />
der Region – das Thema nahm in unserem Interview einen verhältnismäßig kleinen<br />
Raum ein.<br />
Das Leben in Kempten beschrieben die BesucherInnen als „gemütlich. Ich find´s hier<br />
gemütlich. Nicht zu groß“ (S 753-754). Von Bedeutung scheint auch die Erreichbarkeit<br />
zu sein – zum einen in Bezug auf zentrale Punkte innerhalb der Stadt, zum anderen zu<br />
Orten in der Natur, die Naherholung bieten: „Man ist gleich in der Stadt, wenn man was<br />
braucht <strong>und</strong> (…) ´n paar Schritte <strong>und</strong> dann bin i draußen. Also bin i auch<br />
in der Natur<br />
draußen<br />
<strong>und</strong> wir ham ja auch den Wald (…) da kann man spazieren gehen <strong>und</strong> alles.<br />
Also man hat beides. Man muss nicht weiß Gott wie weit rausfahren <strong>und</strong> das schätz<br />
ich. Also in ´ner größeren Stadt möchte ich gar net leben“ (S 758-763). Das Leben in<br />
der mittelgroßen, überschaubaren Stadt wird als lebenswert <strong>und</strong> angenehm empf<strong>und</strong>en,<br />
wenngleich es auch dort Anonymität gibt „Also die Erfahrung hab ich in der Stadt<br />
schon gemacht: An den Hochhäusern in Kempten, (…) da kennt der eine den anderen<br />
nicht, außer vielleicht vom Namen her vom Briefkasten“ (G 810-813).<br />
Bekanntheit Kempodium<br />
Über die allgemeine Bekanntheit des Kempodium können wir natürlich auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
der Gespräche keine Aussagen treffen. Insbesondere ein Besucher war der<br />
An-<br />
sicht „viele kennen´s Kempodium nicht“ (G 157). Er folgerte daraus mehrfach, aus seiner<br />
Sicht müsse mehr Werbung betrieben werden. Seine Ideen dazu gingen von<br />
„einfach ´n bissle fotografier[en]“ (G 700) <strong>und</strong> einen „Katalog anlege“ (G 465) bis zu<br />
„Briefkastenwerbung“ (G 700) verteilen. Ausgehend davon entwickelte sich eine Diskussion<br />
über Werbung. Herr W berichtete, es seien in der Vergangenheit viele Anstrengungen<br />
unternommen <strong>und</strong> viel Geld für Werbung ausgegeben worden. Er persön<br />
lich war allerdings der Ansicht, der Knackpunkt läge woanders: „Die Leute sind<br />
übersättigt. Übersättigt von Werbung. Und das ist doch<br />
so, wollen wir ganz ehrlich sein:<br />
wer macht morgens den Briefkasten auf <strong>und</strong> liest alles, was dort drin steht. Sondern es<br />
wird von vorne rein selektiert (…) Die Leute sind, oder wir sind übersättigt, nicht ‚die<br />
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