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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />

Und noch ein weiteres Element, das in unserer Wahrnehmung auch die Atmosphäre<br />

des Gesprächs mit den MitarbeiterInnen kennzeichnete, spielt für das <strong>Arbeit</strong>sklima <strong>und</strong><br />

die Motivation eine wichtige Rolle: der Humor.<br />

(Frau K: „Weil es so lustig ist bei uns.“<br />

W:<br />

„Das is wohl wahr!“ (M 80-81)). Es gibt einen Ort <strong>und</strong> Menschen, mit denen man<br />

auch in schwierigen Zeiten lachen kann.<br />

ne Selbstde-<br />

,<br />

ätiung<br />

auch eine Kompensation von Bedürfnissen in einer von Mangel gekennzeichneten<br />

Lebenslage erfolgen soll. Dies trifft für Wolfen-Nord unseres Erachtens zu. 62<br />

Wir wollen noch mal darauf zurückkommen, dass die Betrachtungsweise „Selbsthilfe“<br />

eine Fremdzuschreibung von uns an die MitarbeiterInnen in Wolfen ist, kei<br />

finition. Diese würden ihre <strong>Arbeit</strong> vermutlich eher als Freiwilligenarbeit 61 bezeichnen<br />

von der die Menschen im Stadtteil in unterschiedlicher Weise profitieren.<br />

In den unterschiedlichen Perspektiven liegt nicht unbedingt ein Gegensatz. Ronald<br />

Blaschke stellt fest: „Das öffentliche Engagement <strong>und</strong> die Engagementbereitschaft Armer<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sloser orientieren sich vorwiegend auf die sozialen (Nah-)Bereiche <strong>und</strong><br />

auf den Selbsthilfebereich“ (2003, S. 47). Er fasst dieses Engagement unter die Kategorie<br />

„kompensatorisches öffentliches Engagement“ <strong>und</strong> sagt, dass durch die Bet<br />

g<br />

3.4 Resümee<br />

Die Idee, ein Zentrum für <strong>handwerkliche</strong> <strong>Eigenarbeit</strong> in Wolfen-Nord einzurichten, kam<br />

von Akteuren außerhalb des Stadtteils. Ziel war, eine Auseinandersetzung über die<br />

Rolle verschiedener Formen von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Existenzsicherung anzuregen <strong>und</strong> das<br />

Konzept der <strong>Eigenarbeit</strong> in den neuen B<strong>und</strong>esländern zu erproben. Von den Initiatoren<br />

wurden im Rahmen von ABM Menschen beschäftigt, um das Projekt aufzubauen.<br />

Seit ca. fünf Jahren wird das Kreativzentrum allein in der Regie des Vereins geführt. Es<br />

versteht sich heute als Begegnungsstätte für die Menschen im Stadtteil. Über unterschiedliche<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> Angebote werden verschiedenste Zielgruppen angespro<br />

chen.<br />

Die Einrichtung schafft ein offenes <strong>und</strong> vielfältiges Angebot in einem Stadtteil,<br />

der ansonsten wenig an sozialer <strong>und</strong> kultureller Infrastruktur zu bieten hat.<br />

Wir sehen die Bedeutung des Kreativzentrums darin, dass den Menschen ein Ort im<br />

sozialen Nahraum gegeben wird,<br />

61<br />

Hier müsste man korrekter Weise die 1-€-JobberInnen ausnehmen, die ja nicht „freiwillig“ <strong>und</strong><br />

unentgeltlich arbeiten, da aber die Übergänge fließend zu sein scheinen <strong>und</strong> ehemalige MaßnahmeteilnehmerInnen<br />

häufig weiter aktiv bleiben, unterscheiden wir im Text nicht formal. Wir<br />

gehen davon aus, dass im inneren Engagement kaum Unterschiede bestehen.<br />

62<br />

Wir möchten betonen, dass hiermit keine Bewertung des Engagements vorgenommen werden<br />

soll.<br />

110

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