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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />

„Auch Kempten ist von Problemen wie Drogen, erodierenden Familienstrukturen <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>slosigkeit berührt, doch im Vergleich zu vielen anderen Städten sind diese hier<br />

milde ausgeprägt“ – so die zusammenfassende Einschätzung der anstiftung (Redler<br />

2001, S. 25).<br />

Die Region zeichnet sich insgesamt als verhältnismäßig wohlhabend aus. Wir sind uns<br />

bewusst, dass die hier angerissenen Informationen über Kempten nur einzelne Schlaglichter<br />

darstellen. Für einen dezidierten Blick wäre eine sozioökonomische Analyse der<br />

Region erforderlich, was in diesem Rahmen nicht möglich ist.<br />

4.1.2 Portrait des Kempodium<br />

Die Entstehungsgeschichte des Kempodium bis zur Eröffnung im September 2000 ist<br />

eng mit dem Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsinteresse der anstiftung verknüpft, die 1996<br />

ein Bürgerzentrum initiieren wollte, in dem das Tätig-werden <strong>und</strong> dadurch die Wiederaneignung<br />

der eigenen schöpferischen Kräfte <strong>und</strong> Fähigkeiten im Mittelpunkt steht (vgl.<br />

Redler 2001, S. 2).<br />

Die Ziele, die die anstiftung in bisherigen Projekten erprobte (z. B. mit dem Fokus der<br />

<strong>Eigenarbeit</strong> vornehmlich im HEi München) sollten im Kempodium erweitert werden<br />

durch eine ökonomisch-ökologische Dimension. Dabei wird der Begriff der <strong>Eigenarbeit</strong><br />

erweitert in Richtung Eigenversorgung, wobei laut Jens Mittelsten Scheid unter Eigenversorgung<br />

alle Aktivitäten zusammengefasst werden sollen, „die darauf abzielen, lokale<br />

oder regionale Ressourcen zu heben, um Bedürfnisse vor Ort statt durch Kauf durch<br />

eigenes Tun unmittelbar zu befriedigen“ (vgl. Redler 2001, S. 3).<br />

Eine dem zugr<strong>und</strong>e liegende Annahme dabei ist, dass vor allem in regionalen Bezügen,<br />

in der Nähe, im Alltag die Wiedererlangung verloren gegangener Kompetenzen<br />

möglich wird (vgl. Redler 2001, S. 3) 66 .<br />

Die anstiftung suchte in ihrer Planungsphase nach geeigneten Kooperationspartnern<br />

für ein Projekt in einer mittelgroßen Stadt, die im ländlichen Raum eingebettet ist. Von<br />

Bedeutung war für sie eine enge Zusammenarbeit mit Akteuren vor Ort, um größtmögliche<br />

Synergien zwischen vorhandenen Ressourcen, Ideen <strong>und</strong> Aktivitäten <strong>und</strong> denen<br />

der anstiftung zu erreichen. Dabei waren die öffentliche Hand ebenso wichtig wie Initiativgruppen,<br />

Vereine, Verbände, soziale Einrichtungen <strong>und</strong> Unternehmen (vgl. Redler<br />

2001, S. 19).<br />

Für Kempten als Standort entschied man sich (1999) nach vielen Sondierungsgesprächen<br />

u. a. deshalb, weil dort im Rahmen der lokalen Agenda 21 67 Ideen entwickelt<br />

66 Dieser kurze Abschnitt kann das Forschungsinteresse <strong>und</strong> die dahinterstehenden Annahmen,<br />

Visionen <strong>und</strong> Ziele der anstiftung nur bruchstückhaft darstellen. Näheres zur <strong>Arbeit</strong> der anstiftung<br />

<strong>und</strong> ihrer Projekte findet sich unter http://www.anstiftung.de/<br />

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