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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Forschungsfrage <strong>und</strong> Forschungsgegenstand<br />

re Einrichtungen, die in den letzten 20 Jahren noch hinzukamen, wurden initiiert <strong>und</strong><br />

anschubfinanziert durch die 1982 gegründete Stiftung <strong>und</strong> gemeinnützige Forschungsgesellschaft<br />

anstiftung. Die anstiftung ist keine Förderstiftung, sondern realisiert in der<br />

Regel eigene Projekte, die sie auch wissenschaftlich begleitet. Ihr Motto lautet: „Forschen<br />

<strong>und</strong> Handeln für eine menschliche Zukunft“(ebd.). Dem Stifter <strong>und</strong> Gründer Jens<br />

Mittelsten Scheid geht es darum, „Menschen die Möglichkeit zu bieten, frei <strong>und</strong> selbstbestimmt<br />

gestalten <strong>und</strong> mitgestalten zu können – handwerklich, sozial <strong>und</strong> kulturell“<br />

(ebd.). Diese Aktivitäten nennt er „<strong>Eigenarbeit</strong>“. Sie soll in der zunehmend entfremdeten<br />

Welt (wieder) ein „Zugehörigkeitsgefühl zu unserer Welt <strong>und</strong> Identitätsbildung“ eröffnen<br />

(siehe auch Kap. I 2).<br />

Die in Kap. I 3 dargestellten theoretischen Gesichtspunkte unterstützen unsere persönliche<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Überzeugung, dass Handwerk <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> viele wertvolle<br />

Anknüpfungspunkte <strong>und</strong> Schnittstellen besitzen.<br />

In den Offenen Werkstätten wird eine Praxis gelebt, in der <strong>handwerkliche</strong> sowie soziale<br />

Aspekte eine Rolle spielen. Daraus entstand unsere Neugier <strong>und</strong> wir formulierten unser<br />

Erkenntnisinteresse in folgender Fragestellung:<br />

• Welche Ansatzpunkte liefert ein solches Modell für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Risiken <strong>und</strong> Schwierigkeiten in der Zweiten<br />

Moderne?<br />

• Inwieweit korrespondiert die gelebte Praxis mit aktuellen Konzepten<br />

<strong>und</strong> Theorien der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>?<br />

Da die Häuser als offene Einrichtungen konzipiert sind, lag der Blick auf den sozialräumlichen<br />

Aspekt nahe <strong>und</strong> wir entschieden uns für eine weitere Zuspitzung des<br />

Themas mit der Fragestellung:<br />

• Wie sieht die Praxis der Offenen Werkstatt in unterschiedlichen Regionen<br />

aus <strong>und</strong> welche Bedeutungen hat sie für die Menschen vor Ort?<br />

Dabei wollten wir durch die „Theoriebrille der sozialen <strong>Arbeit</strong>“ schauen <strong>und</strong>, wie oben<br />

angeführt, Querverbindungen <strong>und</strong> Trennlinien zur <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> herausarbeiten. Um<br />

in der Forschungsarbeit etwas über die Bandbreite der Erfahrungen mit <strong>Eigenarbeit</strong> herausfinden<br />

zu können, wählten wir zwei Einrichtungen in sehr unterschiedlichen Regionen<br />

als Forschungsgegenstand aus.<br />

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