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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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<strong>Eigenarbeit</strong><br />

4. <strong>Eigenarbeit</strong> ist nicht voraussetzungslos: Notwendig <strong>und</strong> erforderlich sind neben ma-<br />

teriellen <strong>und</strong> räumlichen Ressourcen auch soziale Kapitalien (vgl. Kühnlein 1997,<br />

S.42 <strong>und</strong> Mutz et al 1997, S. 15). Mückenberger (1990, S. 197) formuliert in einer<br />

Zuspitzung: „Allein, wer Zugang zum Beruf hat, ist frei, sich für <strong>Eigenarbeit</strong> zu entscheiden“.<br />

Er spricht damit das Inklusionsmoment von <strong>Erwerbsarbeit</strong> an, welches<br />

laut verschiedener Studien 26 häufig Ausgangspunkt für <strong>Eigenarbeit</strong> <strong>und</strong> Engagement<br />

ist. Gorz (1989, S. 241) fasst zusammen: „Eigenproduktion <strong>und</strong> kooperative<br />

Tätigkeiten können nur dann autonome Tätigkeiten sein, wenn für jede(n) das Lebensnotwendige<br />

anderweitig gesichert ist.“ Als lebensnotwendig verstehen wir in<br />

diesem Zusammenhang, was Böhnisch mit Hintergr<strong>und</strong>sicherheit meint: materielle<br />

Sicherheit <strong>und</strong> soziale Teilhabe (vgl. Böhnisch 2001, S. 152).<br />

5. Begrenzte Reichweite von <strong>Eigenarbeit</strong>: Einigkeit herrscht laut Mutz et al. (ebd.) unter<br />

den sozialwissenschaftlichen Forschungen darin, dass jegliche Formen informeller<br />

Ökonomie keine eigenständigen <strong>Arbeit</strong>s- oder Produktionsbereiche sind, die<br />

marktförmige <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Erwerbseinkommen aus regulärer Beschäftigung substituieren<br />

könnten. <strong>Eigenarbeit</strong> kann <strong>Erwerbsarbeit</strong> unter den gegebenen sozialpolitischen<br />

Bedingungen also nicht ersetzen.<br />

In welcher Form diese Punkte in der Praxis der von uns untersuchten Einrichtungen<br />

auftreten bzw. welche Relevanz sie besitzen, werden wir im Auswertungsteil aufgreifen.<br />

26 Z.B: in einer Studie zur Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements (Enquete-Kommission<br />

2002, S. 202 f.)<br />

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