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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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1. Forschungsfrage <strong>und</strong> Forschungsgegenstand<br />

Forschungsfrage <strong>und</strong> Forschungsgegenstand<br />

In der Einleitung zu dieser Diplomarbeit <strong>und</strong> im Kap. I 2.1 schilderten wir unseren persönlichen<br />

Bezug zu dem Thema, aus dem die Idee für diese Untersuchung entsprungen<br />

ist. Das Interesse an einer Praxis, die auf den ersten, noch nicht wissenschaftlichen<br />

Blick Elemente von Handwerk <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> verknüpft. Der<br />

Forschungsgegenstand unserer Untersuchung ist, wie im Titel angekündigt, Offene<br />

Werkstätten.<br />

Erster Schritt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema war das<br />

Studium von Literatur zu den Themen, die wir im theoretischen Teil behandelt haben:<br />

die Analyse der gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse mit dem Fokus auf <strong>Arbeit</strong>,<br />

die Beschäftigung mit den Wirkweisen von <strong>handwerkliche</strong>m Tun, die Auseinandersetzung<br />

mit dem Begriff <strong>Eigenarbeit</strong> <strong>und</strong> der Versuch einer knappen Standortbestimmung<br />

der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> fachlicher Diskussionspunkte.<br />

Weil es sich bei Offenen Werkstätten um eine kleine Zahl von Einrichtungen handelt,<br />

die nur einen begrenzten Bekanntheitsgrad über die jeweiligen Stadtteile bzw. Regionen<br />

hinaus haben, umreißen wir an dieser Stelle knapp, was Offene Werkstätten sind<br />

<strong>und</strong> was dort geschieht. Die detaillierte Vorstellung der von uns ausgewählten Einrichtungen<br />

erfolgt jeweils bei den Portraits der Einrichtungen in den Kap. II 3.1 <strong>und</strong> II 4.1.<br />

Des Weiteren konkretisieren wir unser Erkenntnisinteresse, das schließlich in eine<br />

konkrete Forschungsfrage mündet.<br />

Offene Werkstätten sind Einrichtungen, die professionell ausgestattete Werkstätten<br />

aus unterschiedlichen Handwerksbereichen (Metall, Holz, Papier <strong>und</strong> Druck <strong>und</strong> andere<br />

mehr) der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Interessierte Menschen können sich<br />

dort von FachanleiterInnen (meist gelernte HandwerkerInnen) bei der Herstellung von<br />

Werkstücken individuell beraten, anleiten oder unterstützen lassen, können aber auch<br />

eigenständig die Werkstätten nutzen. Sie können so in <strong>Eigenarbeit</strong> tätig werden, für<br />

den eigenen Bedarf Dinge reparieren oder herstellen. Außerdem gibt es meist ein vielfältiges<br />

Kursangebot. Zusätzlich verstehen sich Offene Werkstätten als Treffpunkt, ein<br />

„Werkstattcafé“ bietet hierfür Gelegenheit. Die Initiatoren gehen davon aus, dass <strong>Eigenarbeit</strong><br />

Erlebnisse, Kompetenzen <strong>und</strong> Produkte schafft (vgl. Redler 1999b, S. 1). Als<br />

übergeordnetes Ziel wird auch die Förderung nachhaltiger Lebensstile genannt.<br />

Die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland war das „Haus der <strong>Eigenarbeit</strong>“ (HEi) in<br />

München, das bereits 1987 eröffnet wurde. Ziel ist, zu <strong>Eigenarbeit</strong> anzuregen, <strong>und</strong> so<br />

die „Verantwortung der Menschen für das eigene Handeln, das soziale Miteinander<br />

<strong>und</strong> die natürliche Umwelt zu fördern“ (anstiftung, Broschüre). Dieses Haus, <strong>und</strong> weite-<br />

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