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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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Aus <strong>der</strong> natürlichen Gleichheit <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en leitet Konfuzius eine For<strong>der</strong>ung ab,<br />

die zu seiner Zeit revolutionär war, denn damals war Bildung ein Privileg <strong>der</strong><br />

sozialen Oberschicht:<br />

"Der Meister sprach: Wo es um Bildung geht, darf es nicht Stände<br />

geben" (L. Y. 15,38).<br />

Aus dieser For<strong>der</strong>ung nach allgemeiner Öffnung <strong>der</strong> Bildungseinrichtungen eine<br />

in unserem Sinne demokratische Grundhaltung Konfuzius anzunehmen, wäre<br />

voreilig. Denn <strong>der</strong> natürlichen Gleichheit <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en entspricht nach seiner<br />

Lehre eine, wie beschrieben wurde, gesellschaftliche Ungleichheit. Die Lehre von<br />

<strong>der</strong> gesellschaftlichen Ungleichheit <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en führte im Obrigen zum Aus­<br />

schluß von Mädchen und Frauen von Bildungseinrichtungen allerArt und ob auch<br />

Sklaven zu seinen SchOlern gehörten, ist ungewiß (Wei 1993, S. 143).<br />

Für Konfuzius war die Herkunft und die materielle Situation seiner SchOler wenig<br />

wichtig. Er ließ fOr seine Schule auch min<strong>der</strong>bemittelte Bewerber zu. Das war für<br />

seine Zeit ganz gewiß sehr ungewöhnlich (Fu 1990, S. 209). Möglicherweise<br />

erinnerte er <strong>sich</strong> an seine eigene Jugend, in <strong>der</strong> er es schwer gehabt haben<br />

mußte, einen Studienplatz in einer <strong>der</strong> Adelsschulen zu erlangen. Obwohl er von<br />

seiner SchulgrOndung lebte, akzeptierte er auch geringes Schulgeld. Aber lernwil­<br />

lig, das mußten seine SchOler sein.<br />

"Der Meister sprach: Ich mache bei meinem Unterricht keinen Unter­<br />

schied zwischen arm und reich. Wenn einer auch nurdie allergeringste<br />

Gabe darbringt, um dadurch zu zeigen, daß es ihm um die Sache zu<br />

tun ist, so ist er mir willkommen" (L. Y. 7, 7).<br />

"Der Meister sprach: Ich leite den nicht an, <strong>der</strong> <strong>sich</strong> nicht eifrig müht.<br />

Ich öffne dem den Sinn nicht, <strong>der</strong> den Mund nicht auftut. Und zeig ich<br />

eine Ecke - wer mir nicht mit den drei an<strong>der</strong>en begegnen kann, den<br />

werde ich nicht noch einmal belehren" (L. Y. 7, 8).<br />

"Der Meister sprach: Lemgierig, aber nicht aufrichtig, einfältig, aber<br />

nicht lemwillig; unbegabt und auch noch unzuverlässig - solche Leute<br />

wünsche ich nicht zu kennen" (L. Y.8, 16).<br />

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