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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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die untere Beamtenschaft standen die an<strong>der</strong>en drei Schulen <strong>der</strong> Universität offen.<br />

Es war eine Schule für Recht, eine für Kalligraphie (Schönschrift, Schriftmalen)<br />

und eine Schule für Rechnen. Zu diesen unteren drei Schulen konnten auch<br />

begabte Nichtadelige zugelassen werden. In den folgenden Jahren fanden auch<br />

Astrologie und Medizin Eingang in die Universität.<br />

Die besten Absolventen <strong>der</strong> oberen "allgemeinbildenden" Schulen konnten <strong>sich</strong><br />

dem "royal examination" für die höchsten Stellen am Hof und in <strong>der</strong> Regierung<br />

unterziehen. Der Bedarf an Nachwuchs war verständlicherweise sehr gering, die<br />

Konkurrenz hingegen muß sehr scharf gewesen sein. Die königlichen Examen<br />

wurden während <strong>der</strong>474 Jahre dauernden Wang-Dynastie (Koryo-Reich) nur252<br />

mal abgehalten. Erfolgreich passierten insgesamt 6718 literarisch Gelehrte. Das<br />

sind im Schnitt nur etwa 14 männliche Bewerber pro Jahr (Nahm 1993, S. 78 f.).<br />

Über die Aufnahmequoten <strong>der</strong> Universität sind keine Zahlen zu finden. Aber die<br />

Tatsache, daß ab etwa 1050 durch aristokratische Gelehrte zwölf private Akade­<br />

mien in den koreanischen Provinzen gegründet wurden, um auch dem nicht in<br />

<strong>der</strong> Hauptstadt ansässigen Adel Zugangsmöglichkeiten zu Beamtenprüfungen zu<br />

verschaffen, zeigt eine zunehmende Bewerberschar um staatliche Ämter. Ver­<br />

mutlich gehörten hohe Lernanstrengungen und ein beachtlicher Konkurrenz- und<br />

Prüfungsdruck schon "immer" zum koreanischen Bildungssystem - sind also wohl<br />

keine Neuerscheinung in heutiger Zeit. Nur die Quantitäten des Problems haben<br />

<strong>sich</strong> gewaltig verän<strong>der</strong>t.<br />

Im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t entstanden in Städten und Dörfern private Schulen (Sodang),<br />

die auch von Angehörigen nie<strong>der</strong>er Stände besucht werden konnten. Als Lern­<br />

inhalte werden genannt: Aussprache chinesischer Charakter, Kalligraphie und<br />

ausgewählte koreanische und chinesische Texte <strong>der</strong> Klassiker. Ob es <strong>sich</strong> bei<br />

diesen Schulen mehr um einen "Zubringer" zu den regionalen Akademien o<strong>der</strong><br />

um Ansätze einer persönlichkeitsbildenden Grun<strong>der</strong>ziehung des Volkes handelte,<br />

ist nicht ganz klar. Einen praktischen Nutzen für Schüler aus dem Volk hatten die<br />

Schulen kaum (Chung, K.-H. 1984, S. 22). Über die Verbreitung <strong>der</strong> Schulen und<br />

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