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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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heimischen Arbeitsmärkten zugeführt wird fast in allen Partner/än<strong>der</strong>n<br />

marginal."<br />

Auch an<strong>der</strong>e in Deutschland bewährte Problemlösungsmuster im Bereich berufli­<br />

cher Bildung, wie z. B. bei <strong>der</strong> Qualifizierung von Ausbil<strong>der</strong>n und Meistem, ließen<br />

<strong>sich</strong> aus kulturellen Gründen nur schlecht o<strong>der</strong> gar nicht nach Korea übertragen.<br />

Die Koreaner haben mit großem Interesse die deutsche Meisterausbildung<br />

studiert und durch Reisen nach Deutschland kennengelernt. Eine Übernahme <strong>der</strong><br />

Ausbildung zum Handwerksmeister ist nie ernsthaft in Betracht gezogen worden.<br />

Der Handwerksmeister setzt eine feste Identifikationsmöglichkeit mit einem Beruf<br />

voraus und ist eigentlich ohne die darunter liegenden Stufen Geselle und Lehrling<br />

nur schwer vorstellbar. Das Arbeitsministerium in Seoul fand hingegen das<br />

Qualifikationsprofil des Industriemeisters als Grundlage für geeignet, um ein<br />

Angebot zur Fortbildung mittlerer technischer Führungskräfte <strong>der</strong> Wirtschaft zu<br />

entwickeln.<br />

Die deutsche Industriemeisterausbildung orientiert <strong>sich</strong> eindeutig am Konzept<br />

einer nichtakademischen Weiterbildung. Das paßt langfristig kaum in die korea­<br />

nische Bildungsstruktur und in das fernöstliche Bildungsverständnis. Wenn<br />

nahezu alle Schüler eines Jahrgangs den Sekundarbereich abschließen, müssen<br />

ernstzunehmende Aus- und Fortbildungsgänge im tertiären Bildungsbereich<br />

(Hochschulbereich) angesiedelt werden. Nach konfuzianischem Verständnis sind<br />

nur im formellen Bildungssektor verankerte, möglichst akademische (theoriebezo­<br />

gene) Ausbildungsgänge bildend. Hingegen sind nichtakademische Bildungs­<br />

programme gesellschaftlich nur wenig angesehen, wie gezeigt wurde. Die Versu­<br />

che des Arbeitsministeriums, gemeinsam mit deutscher Hilfe "Industrial Master<br />

Craftsman" auszubilden, stoßen bei <strong>der</strong> Industrie auf nur verhaltenes Interesse.<br />

Die jährliche Ausbildungskapazität von ca. 300 ist im übrigen nicht nennenswert:<br />

Im größenordnungsbereinigten Vergleich mit Deutschland müßte Südkorea<br />

jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Industriemeister ausbilden. Geplant ist, die<br />

vorhandenen "Industrial Master's Colleges" in den Rang von Junior Colleges zu<br />

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