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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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gen <strong>Mensch</strong>enbild, vom Rollenverständnis <strong>der</strong> Beteiligten vom gewünschten<br />

Bildungsziel, <strong>der</strong> Gesellschaftsform und <strong>der</strong> kulturellen Entwicklung.<br />

Aus <strong>der</strong> Kulturgebundenheit von Lernweisen können <strong>sich</strong> erhebliche Schwierig­<br />

keiten für die Bildungszusammenarbeit ergeben. Zum Beispiel Oster/oh hat diese<br />

bei dem Versuch des europäischen Bildungstransfers in Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

deutlich beschrieben (Oster/oh 1977). Dabei unterscheidet er traditionelle, vor­<br />

industrielle Lernverfahren von denen in "entwickelten" Industriegesellschaften.<br />

Wendet man seinen Blick nun nach astasien, so erkennt man dort bei <strong>der</strong> Be­<br />

schreibung des Lehrens und <strong>Lernen</strong>s eine ganze Reihe von Merkmalen, die man<br />

nach Oster/oh als ausgesprochen traditionell bezeichnen kann. Dazu gehören z.<br />

B. die herausgehobene Stellung <strong>der</strong> Lehrpersonen, die enge Bindung <strong>der</strong> <strong>Lernen</strong>­<br />

den an Bücher, die große Rolle des Auswendiglernens und die geringe Schüler­<br />

aktivität.<br />

Möglicherweise ist zu überprüfen, ob es sinnvoll ist, traditionelle Lehr- und Lern­<br />

verfahren nur mit vor-industriellen Verhältnissen in Verbindung zu bringen.<br />

In Korea, und auch in China, sind traditionelle Lehr- und Lernweisen noch weit<br />

verbreitet - was beide Län<strong>der</strong> nicht daran hin<strong>der</strong>t, <strong>sich</strong> ganz beziehungsweise<br />

regional zu industrialisieren.<br />

Aus mehreren Quellen ist zu entnehmen, daß die ostasiatischen Län<strong>der</strong> durchaus<br />

interessiert sind, westliche Formen des Lehrens kennenzulernen (Mitschian 1991;<br />

Sa/zmann 1990). Wie weit sie zu einer Übernahme bereit und in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

o<strong>der</strong> wie lange sie an ihren traditionsreichen und auch heute noch (wie man<br />

sehen kann) durchaus erfolgreichen Lehr- und Lernverhältnissen festhalten, wird<br />

die Zukunft zeigen. Ein seit vielen Jahren in China tätiger Berufspädagoge formu­<br />

liert seine Einschätzung wie folgt (Wagner 1999, S. 357):<br />

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