06.08.2013 Aufrufe

Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Qualifikation sehr interessiert. Großer Erfolg war den Bemühungen des Arbeits­<br />

ministeriums bisher nicht beschieden. Zwar wurden vom Arbeitsministerium um<br />

die 400 Vocational Training Trades entwickelt, die mehrheitlich eine Ausbildung<br />

von weniger als einem Jahr benötigen. Die Ausarbeitung <strong>der</strong> Trades geschah<br />

aber ohne Beteiligung <strong>der</strong> Wirtschaft, die auch an den Prüfungen nicht teilhat. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> nach den Richtlinien ausgebildeten und geprüften Personen ist sehr<br />

gering, so daß diese Größe arbeitsmarktpolitisch keine bedeutende Rolle spielt.<br />

Die Über<strong>sich</strong>t zur Beschäftigungsstruktur aus dem Jahr 1990 zeigt, daß von den<br />

rund 17 Mio Beschäftigten 15,6 Mio kein "off job-training" hatten, d. h. "nur"<br />

unstandardisiert nach innerbetrieblichen Plänen am Arbeitsplatz ausgebildet<br />

waren. Die Statistiken über die Beschäftigungsstruktur können <strong>sich</strong> also nicht an<br />

beruflichen Qualifikationsstufen orientieren. Die Klassifizierung geschieht nach<br />

den formalen Bildungsabschlüssen: "Primary/Elementary School", "Middle<br />

School", "High School", "Junior College" und "College/University" (MOL 1992;<br />

ähnlich EPB 1990; siehe auch Lee, J.-K. 1985, S. 8 f). Die Arbeitsplatzsuche und<br />

die berufliche Karriere werden bestimmt durch die Qualität des schulischen<br />

Abschlusses. Die Koreaner wählen also nicht erst einen Beruf, um <strong>sich</strong> danach<br />

beruflich zu qualifizieren und um dann anschließend mit einem entsprechenden<br />

Zertifikat über den Arbeitsmarkt eine passende Beschäftigung zu suchen. Ein<br />

Koreaner sucht <strong>sich</strong> eine Firma seines Geschmacks und bemüht <strong>sich</strong>, mit Hilfe<br />

seines Schul- o<strong>der</strong> Hochschulzeugnisses auf einem möglichst hohen Level<br />

eingestellt zu werden. Die Arbeitgeber sind es gewohnt, Anfänger ohne berufliche<br />

Kenntnisse o<strong>der</strong> berufspraktische Ausbildung einzustellen und diese dann ar­<br />

beitsplatzgerecht auszubilden.<br />

Fragt man einen Koreaner, was er beruflich macht, so sagt er nicht etwa "ich bin<br />

Maschinenbauer", son<strong>der</strong>n antwortet z. B. "ich arbeite für Daewoo". Der arbeiten­<br />

de <strong>Mensch</strong> definiert <strong>sich</strong> damit nicht über die Zugehörigkeit zu einem erlernten<br />

Beruf, son<strong>der</strong>n über die Zugehörigkeit zu einer Firma. Georg spricht deswegen<br />

auch bei <strong>der</strong> Betrachtung japanischer Qualifizierungsmuster davon, daß an die<br />

Stelle <strong>der</strong> "Berufskultur" die "Unternehmenskultur" tritt (Georg 1994, S. 177):<br />

178

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!