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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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nicht sympathisch gegenüber. Dieser Argwohn ist zwar unberechtigt;<br />

aber bei den stolzen, äußerst empfindlichen Japanern ist er nur zu<br />

begreiflich.<br />

Alsdann aber betrachten die Japaner die Erziehung als eine Tätigkeit<br />

des Staates in dem Sinn, daß dieser die absolute Gewalt über den<br />

Jugendunterricht habe, um das Volk für die Zwecke des Staates zu<br />

bilden. Die Schulen sollen Staatsbetriebe sein, so gut als die Justiz und<br />

das Heer. Privatschulen sind daher nicht zu dulden, zumal wenn die<br />

Lehrer Angehörige eines fremden, vielleicht nicht einmal freundlich<br />

gesinnten Volkes sind. Grundsatz des Staates ist, daß die Kirche<br />

predige und <strong>der</strong> Staat lehre. "<br />

Dann werden Ausführungen des presbyterianischen Missionsdirektors Dr. Arthur<br />

Brown über das zukünftige Verhältnis <strong>der</strong> evangelischen Kirchen zurjapanischen<br />

Besatzungsmacht zitiert:<br />

"Der Satz, daß Religion ein wesentlicher Teil des Programms <strong>der</strong><br />

Mission sei, tritt für die Japaner in den Schatten durch die politischen<br />

Bedenken gegen eine mächtige fremde Organisation, die <strong>der</strong> japa­<br />

nischen Herrschaft über Korea entgegenstehe. Um diese ist es <strong>der</strong><br />

Regierung zu tun, viel mehr als um die Frage, ob die Bibel in den<br />

Privatschulen einen Teil des Unterrichts bilde. Es soll in <strong>der</strong> Schule<br />

eine Luft <strong>der</strong> Loyalität herrschen. Der Generalgouverneur soll gesagt<br />

haben, er wolle nicht aus koreanischen Knaben und Mädchen kleine<br />

Amerikaner gemacht sehen. Da nun dies wirklich nicht die Ab<strong>sich</strong>t <strong>der</strong><br />

Missionare ist, so steht zu hoffen, daß man <strong>sich</strong> verständige ...<br />

Im übrigen ist das Streben Japans, Tschosen zu assimilieren, mit<br />

gutem Willen anzuerkennen, und es ist gewissenhaft alles zu vermei­<br />

den, was dieser Gesinnung nicht entspricht ...<br />

Da <strong>der</strong> Lehrplan <strong>der</strong> Regierung die japanische Sprache umfaßt, so<br />

sollen die nach Korea bestimmten Missionare, wie auch die jüngeren<br />

Missionare, die <strong>sich</strong> schon im Lande befinden, <strong>sich</strong> des Studiums<br />

dieser Sprache befleißigen. ...<br />

Allen Verordnungen Japans, mit Ausnahme des Ausschlusses des<br />

Religionsunterrichts, ist bereitwillig nachzukommen. Deramerikanische<br />

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