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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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ches den Titel "Die drei Hauptlehren des Verhaltens" fahrt und in die<br />

drei großen Abschnitte zerfällt: 1. Die Behandlung <strong>der</strong> Eltern, 2. das<br />

Aufziehen <strong>der</strong> Familie, 3. die Haushaltung. Zu diesem Buche gesellen<br />

<strong>sich</strong> "Die fOnf Lebensregeln" und "FOnf Bände aber das Wichtigste aus<br />

<strong>der</strong> Literatur", denen die Koreanerin denselben Wert beimißt wie den<br />

obigen Schriften, und die in Ton und Inhalt einan<strong>der</strong> sehr gleichen. Sie<br />

behandeln die Beziehungen zwischen Eltern und Kin<strong>der</strong>n, Herrschern<br />

und Untertanen, Mann und Frau, Alten und Jungen und zwischen<br />

Freunden. Außerdem geben sie noch Ermahnungen zur Tugend und<br />

zum Fleiße. "<br />

Die Beobachtungen von v. Hesse-Wartegg und Hami/ton bestätigen prinzipiell die<br />

Aussage des Erziehungsministeriums, daß Korea früh eine vergleichsweise hohe<br />

Alphabetisierungsrate erreichte. An<strong>der</strong>erseits beschreibt das Ministerium in <strong>der</strong><br />

gleichen Broschüre den Aufbruch in die Mo<strong>der</strong>ne während <strong>der</strong> letzten zwei<br />

Dekaden des 19. Jh. so: "This was the time when Koreans were called upon to be<br />

awakened fram the mass iIliteracy and intellectual torpor' (MOE 1994, S. 25).<br />

Zurück zu den Jahren von 1880 bis 1910.<br />

Man kann ja durchaus zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen bezüglich des<br />

Sinns und des Nutzens christlicher Missionsarbeit in an<strong>der</strong>en Kontinenten kom­<br />

men. Betrachtet man die Beziehungen <strong>der</strong> Koreaner zum Christentum, so zeigt<br />

<strong>sich</strong> ein mehrschichtiges und wi<strong>der</strong>sprüchliches Bild.<br />

Die katholische Missionierung vor etwa 1880 wurde von vielen Koreanern wäh­<br />

rend <strong>der</strong> Periode strikter politischer und kultureller Abgeschlossenheit des Landes<br />

als unerwünschte Einmischung empfunden. Insbeson<strong>der</strong>e führende Kreise<br />

fürchteten um die Unangefochtenheit <strong>der</strong> konfuzianischen Lehre, die das Herr­<br />

schaftssystem legitimierte, und reagierten mit zum Teil sehr grausamen Christen­<br />

verfolgungen. Nach <strong>der</strong> Öffnung des Landes wurden vor allem amerikanische<br />

Methodisten und Presbyter in Korea tätig. Sie gründeten eine Reihe von Schulen,<br />

die für das Bildungssystem Koreas wegweisend wurden. Ganz gewiß stand <strong>der</strong><br />

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