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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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Gedanke <strong>der</strong> Missionierung bei den Schulgründungen im Vor<strong>der</strong>grund. Aber mit<br />

diesen Schulen kamen mo<strong>der</strong>ne Lehrpläne und Unterrichtsformen ins Land. Auch<br />

wurde <strong>der</strong> Unterricht ganz auf die Verwendung <strong>der</strong> koreanischen Sprache und<br />

Schrift hin orientiert und die kulturelle Eigenständigkeit Koreas bewußt gemacht<br />

und geför<strong>der</strong>t.<br />

Die Missionsschulen haben versucht, einer Japanisierung Koreas so gut es ging<br />

entgegenzuarbeiten. was sie während <strong>der</strong> Kolonialzeit in erhebliche Schwierig­<br />

keiten brachte. Diese Unterstützung <strong>der</strong> Koreaner bei <strong>der</strong>en Versuch, die kulturel­<br />

le Eigenständigkeit zu wahren, hat das Volk den Missionsschulen nicht verges­<br />

sen. Aber auch aus einem an<strong>der</strong>en Grunde haben die Missionsschulen ihren<br />

festen Platz in <strong>der</strong> Bildungsgeschichte: 1886 gründeten amerikanische Missiona­<br />

re die erste koreanische Schule für Mädchen.<br />

Diese Schule. "Ewha Girls School". hat <strong>sich</strong> mit den Jahren zu einer <strong>der</strong> angese­<br />

hensten koreanischen Universitäten (tür Studentinnen) entwickelt. Bei <strong>der</strong> Grün­<br />

dung stieß diese Schule jedoch zunächst auf Befremden und Ablehnung. Korea­<br />

nerinnen war während <strong>der</strong> Vi-Dynastie ein Besuch von Schulen nicht erlaubt und<br />

eine Funktion in <strong>der</strong> Öffentlichkeit nicht zugestanden. Sie blieben im Haus und<br />

wurden dort - soweit man es für notwendig hielt - erzogen und ausgebildet. Es<br />

waren Mädchen aus <strong>der</strong> Mittelschicht und aus mo<strong>der</strong>n gesonnenen Familien <strong>der</strong><br />

Oberschicht, die <strong>sich</strong> als erste Schülerinnen einfanden. Für die nächsten Jahre<br />

blieb die "Ewha Girls School" die einzige Mädchenschule. Eine in dieser Zeit<br />

entstehende Frauenbewegung für die Gleichheit <strong>der</strong> Frau in <strong>der</strong> koreanischen<br />

Gesellschaft richtete 1898 an den koreanischen Kaiser eine Petition mit <strong>der</strong> Bitte<br />

um Einrichtung von Schulen tür Mädchen. Der Kaiser zeigte <strong>sich</strong> zwar geneigt,<br />

aber seine erzkonservative Regierung unterband 1900 die Finanzierung staatli­<br />

cher Mädchenschulen (Nahm 1993. S. 197 ff.).<br />

Während <strong>der</strong> Jahre nach <strong>der</strong> Öffnung des Landes und vor <strong>der</strong> japanischen<br />

Kolonialzeit. also zwischen etwa 1880 und 1910, wird das koreanische Bildungs­<br />

system durch drei ganz unterschiedliche Strömungen bestimmt. Es kam, wie<br />

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