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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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schon angedeutet, aus vornehmlich patriotischen Motiven zu zahlreichen privaten<br />

Schulgründungen. Wie viele es wirklich waren, ist nicht zu klären. Während Nahm<br />

von etwa 2000 Gründungen spricht, geht Lee, Ki-Baik von zirka 3000 privaten<br />

Schuleröffnungen aus (Nahm 1993, S. 214; Lee, K.-B. 1984, S. 332). Die genaue<br />

Zahl spielt hier auch keine Rolle. Wichtig ist festzuhalten, daß zu jener Zeit<br />

Privatinitiativen die Diskussion des Komplexes von Bildungsbedarf und -nach­<br />

frage ganz erheblich mitbestimmten. Der Aufbruch in eine mo<strong>der</strong>ne Bildungs­<br />

geseIlschaft wurde nicht durch die herrschende Yangban-Schicht ausgelöst,<br />

son<strong>der</strong>n wurde durch eine aufstrebende Mittelschicht vorangetrieben (Lee, K.-B.<br />

1984, S. 332 f.). Die bemerkenswert konservative Klasse <strong>der</strong> Yangban, die auch<br />

die Bildungspolitik des Landes bestimmte, denn schließlich stellte sie die Regie­<br />

rungsmitglie<strong>der</strong>, hielt <strong>sich</strong> mit Schulgründungen sehr zurück. Das zeigt <strong>sich</strong> auch<br />

in <strong>der</strong> Zahl staatlicher Bildungseinrichtungen, die zu <strong>der</strong> Zeit entstanden.<br />

Es muß vermutet werden, daß <strong>der</strong> bei weitem größte Teil <strong>der</strong> privaten Schul­<br />

gründungen mehr Ausdruck einer sozialen und politischen Bewegung war, als<br />

daß er das Bildungsangebot tatsächlich nachhaltig und langfristig verbessert hat.<br />

Die pädagogische Effektivität dürfte auf Grund <strong>der</strong> schwachen Finanzausstattung<br />

und <strong>der</strong> fehlenden Qualifikation des Lehrpersonals nicht beson<strong>der</strong>s hoch gewe­<br />

sen sein.<br />

Heutige Über<strong>sich</strong>ten über damalige Schulgründungen zeigen, daß nur relativ<br />

wenige <strong>der</strong> privaten Schulen einen berichtenswerten Stand erreichten und in die<br />

Geschichte des Erziehungswesens eingegangen sind. So sind in <strong>der</strong> nachstehen­<br />

den Liste (Abb. 7) des Erziehungsministeriums nur 19 Privatschulen aus <strong>der</strong><br />

Gründungszeit zwischen 1883 und 1908 aufgeführt (MDE 1994, S. 26; eine<br />

ähnliche Aufstellung findet <strong>sich</strong> in: Lee, K.-B. 1984, S. 333 f.). Nur drei Privat­<br />

schulen, im übrigen alle in Seoul, waren für Mädchen eingerichtet worden und nur<br />

etwa ein Drittel <strong>der</strong> Gründungen lag nicht in <strong>der</strong> Hauptstadt.<br />

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