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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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Staates. Für eine duale Ausbildung als gemeinsame Aufgabe von Staat und<br />

Wirtschaft bedarf es repräsentativer, kraftvoller Wirtschaftsverbände, mit<br />

denen z. B. die Arbeitsverwaltung zusammenarbeiten kann. Derartige Ver­<br />

bände o<strong>der</strong> Kammern gibt es in Korea nur ansatzweise.<br />

Vor Pilotversuchen mit einem kooperativen Training, wie die koreanische Version<br />

des deutschen dualen Systems genannt wurde, wurde vom Vocational Training<br />

Research Institut (VOTRI) des Ministry of Labour (MOL) eine Umfrage bei 123<br />

Industriefirmen durchgeführt. Zweck <strong>der</strong> Umfrage war zu erfahren, wie die Wirt­<br />

schaft auf das Angebot dual strukturierter Ausbildungsgänge reagieren würde.<br />

Das Ergebnis war deutlich negativ. 70 % <strong>der</strong> Firmen stimmten dagegen und<br />

wollten an eigenen Ausbildugnsformen festhalten. Nur 17 % <strong>der</strong> angeschriebenen<br />

Betriebe hielten Pilotversuche mit einem kooperativen System für sinnvoll und<br />

hilfreich. Immerhin fanden <strong>sich</strong> um die 30 % <strong>der</strong> Firmen bereit, an einem Versuch<br />

teilzunehmen (Schoenfeldt/Hirthe 1992, S. 1 f.). 1983 begann <strong>der</strong> erste Versuch.<br />

Die Richtlinien dazu waren von MOL ohne partnerschaftliche Beteiligung <strong>der</strong><br />

Betriebe erlassen worden. Zielgruppe waren Abgänger von Middle Schools, die<br />

es damals noch gab. Im ersten Ausbildungsjahr wurde <strong>der</strong> Unterricht in Theorie<br />

und Praxis an drei VTls durchgeführt. Im zweiten und dritten Jahr war überwie­<br />

gend betriebliche Ausbildung vorgesehen, <strong>der</strong> Anteil für theoretischen Unterricht<br />

an den VTls verringerte <strong>sich</strong> von 30 % im zweiten auf 20 % im dritten Jahr.<br />

Von Bildungsversuch im eigentlichen Sinne war keine Rede. Die Vorbereitung<br />

durch die Korea Manpower Agency (KOMA), die damals noch etwas an<strong>der</strong>s hieß,<br />

zeigte deutliche Schwächen. Es gab keine Beschreibung <strong>der</strong>Versuchsbedingun­<br />

gen, <strong>der</strong> Erfolgskriterien und <strong>der</strong> Versuchsdauer. Es gab keine (wissenschaftli­<br />

che) Versuchsbegleitung o<strong>der</strong> Evaluation. Ferner waren die rechtlichen Rege­<br />

lungen unzureichend; es fehlte an Ausbildungsunterlagen und entsprechend<br />

eingewiesenen Ausbil<strong>der</strong>n in den Betrieben. Die Koordination <strong>der</strong> Lernorte glich<br />

mehr einem Versuch <strong>der</strong> KOMA, die teilnehmenden Betriebe zu beauf<strong>sich</strong>tigen,<br />

als einer Kooperation. Die Zahl <strong>der</strong> beteiligten Firmen schwankte zwischen 28<br />

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