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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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die Schülerzahlen sind Angaben nicht zu finden. Daher ist es schwierig, ihre<br />

Wirkung einzuschätzen.<br />

Während <strong>der</strong> Vi-Dynastie (Choson-Reich, 1392-1910) setzte <strong>sich</strong> die Entwicklung<br />

des Schulsystems bruchlos fort. Der Staat bekannte <strong>sich</strong> nun weltanschaulich<br />

ganz zum Konfuzianismus. Der Adel (Yangban) nahm zahlenmäßig zu, die<br />

Beamtenschaft wurde immer feiner hierarchisiert, was <strong>sich</strong> auch auf die Aus­<br />

bildung von Beamten konzentrierten Bildungssystem nie<strong>der</strong>schlug.<br />

In Korea gelang es dem Yangban, den Zugang zu den lukrativen Beamtenposten<br />

für die eigene soziale Schicht praktisch zu monopolisieren. Hier zeigt <strong>sich</strong> ein<br />

wesentlicher Unterschied im gesellschaftlichen Sozialgefüge zwischen den<br />

beiden ostasiatischen Kulturen. Während China durch die Einrichtung <strong>der</strong> Exa­<br />

men als Zugangsregelung zu hohen Positionen eine gewisse soziale Mobilität<br />

erreichte und die Bildung eines feudalen Erbadels weitgehend unterband, war<br />

Korea auch während <strong>der</strong> Vi-Dynastie gesellschaftlich überwiegend feudalistisch<br />

organisiert.<br />

Im Choson-Reich blieben die Grundschulen (Sodang) bestehen. Es waren alles<br />

Privatschulen, <strong>der</strong>en Gründung frei war, die Trägerschaft war aber unterschied­<br />

lich: von Einzelpersonen bis zu dörflichen Kooperationen. Sie dienten nun auch<br />

ausdrücklich zur Laufbahnvorbereitung. Das Curriculum blieb wie es war: Konfu­<br />

zianische Texte, chinesische und koreanische Klassiker und Kalligraphie. "Recita­<br />

tion of classics was the principal method of teaching" (Im, H. 1960, S. 366).<br />

Nach <strong>der</strong> Grundschule führte <strong>der</strong> Bildungsweg seit 1543 über einen neuen Typ<br />

höherer Schule (Sowon). Auch dies waren schulgeldpflichtige Privatschulen,<br />

häufig mit einer konfuzianischen Gedenkstätte kombiniert. Etwa 100 dieser<br />

Schulen entstanden im ganzen Land. Ihr Ansehen war wohl recht hoch - einige<br />

bekamen sogar königliche Zuwendungen. Nach mehreren Jahren des Studiums<br />

konfuzianischer Schriften konnten die Teilnehmer <strong>sich</strong> zur Vorprüfung des<br />

Licentiaten-Examens melden. Erfolgreiche Studenten nahmen dann an <strong>der</strong><br />

eigentlichen Licentiaten-Prüfung in Seoul teil.<br />

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