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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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wollen. Das bei den Chaebols (Konglomeraten) bisher übliche Verfahren eines<br />

schriftlichen Tests und eines anschließenden Interviews wird offen<strong>sich</strong>tlich phan­<br />

tasiereich - und je nach Firmenphilosophie - abgewandelt. Zur Beobachtung und<br />

Einschätzung von Verhalten und Befähigungen werden Kartenspielen, Picknick,<br />

Gespräche bei Flußfahrten o<strong>der</strong> in Bars, ausgeklügelte Fragebögen zur Selbst­<br />

einschätzung u. a. eingesetzt. Es wird behauptet, schulische Herkunft und Stu­<br />

dienleistungen im Hauptfach spielten eine geringere Rolle als noch vor einigen<br />

Jahren. Auch käme es nicht mehr so sehr darauf an, daß die Bewerber An­<br />

passungsfähigkeit und gehorsames <strong>sich</strong> Einglie<strong>der</strong>n in die Betriebshierarchie<br />

vermuten ließen. Vielmehr suche man nach dynamischen, kreativen Persönlich­<br />

keiten mit Innovationspotential, Durchsetzungsvermögen und Schneid. Das<br />

Fachwissen rückt bei den neuen Einstellungsverfahren wie<strong>der</strong> mehr in den<br />

Hintergrund. Es wird z. B. weniger Fachenglisch geprüft, als die Fähigkeit zur<br />

englischen Konversation. Allgemeinbildung - und Kenntnisse chinesischer Cha­<br />

rakter - werden verstärkt überprüft. Verursacht werden die Modifikationen in den<br />

Einstellungsprozeduren durch ein großes Angebot an Absolventen universitärer<br />

Studiengänge. Die Firmen können wählerischer sein. Geltend gemacht wird auch<br />

<strong>der</strong> Aufbruch in die "Informationsgesellschaft" und in die "Globalisierung". Es<br />

bahnt <strong>sich</strong>, so die Autoren, ein Mo<strong>der</strong>nisierungsschub in <strong>der</strong> koreanischen Unter­<br />

nehmenskultur an (Lee, T.-G. 1995, S. 81 ff.; Chang, Y.-H.lSung, K.-Y. 1996,<br />

S. 77 ff.).<br />

Von einem System beruflicher Ausbildung kann man, wie schon weiter oben<br />

gesagt, in Korea eigentlich nicht sprechen. Vielleicht läßt <strong>sich</strong> die Situation<br />

dadurch kennzeichnen, indem man von "getrennten Systemen" o<strong>der</strong> "konkurrie­<br />

renden Systemen" spricht. Jedenfalls lassen <strong>sich</strong> drei relativ voneinan<strong>der</strong> un­<br />

abhängige Zuständigkeiten für berufliche Qualifizierung ausmachen.<br />

Im formalen Bildungsbereich gibt es auf <strong>der</strong> Sekundarstufe Vocational High<br />

Schools, berufliche Oberschulen. Auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Hochschulen sind Junior<br />

Colleges angesiedelt, die <strong>sich</strong> einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen. Die<br />

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