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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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daß <strong>sich</strong> private Grün<strong>der</strong> bei Vocational High Schools eher etwas zurückhalten:<br />

Technische Ausrüstungen und Materialbedarf sind deutlich höher als in "Buch­<br />

schulen".<br />

Bei den Junior Colleges hat <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> privaten Trägerschaft von <strong>der</strong><br />

Hälfte um 1970 bis zum Jahr 1999 auf 90 % erhöht. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Heute<br />

gibt es praktisch nur noch private Junior Colleges in Korea. Überhaupt spielen die<br />

nationalen o<strong>der</strong> öffentlichen Schulen im tertiären Bildungsbereich eine unterge­<br />

ordnete Rolle. Jedenfalls gilt das quantitativ. 84 % aller Universitäten gehören<br />

Stiftungen o<strong>der</strong> Konzernen.<br />

Alle Privatschulen unterstehen - wie die öffentlichen Schulen - <strong>der</strong>Auf<strong>sich</strong>t durch<br />

das Erziehungsministerium. Die Einstellung von Lehrern zum Beispiel bedarf <strong>der</strong><br />

Zustimmung <strong>der</strong> örtlichen Schulverwaltung. 1974 wurden die privaten Sekun­<br />

darschulen mit den staatlichen Schulen "gleichgeschaltet". Sie verloren das<br />

Recht, durch Aufnahmeprüfungen ihre Schüler auszusuchen. Die Schüler wurden<br />

ihnen durch Losverfahren zugeteilt. Folgerichtig mußten dann auch die Curricula<br />

und Textbücher <strong>der</strong> staatlichen Schulen übernommen werden. Das soll <strong>sich</strong><br />

nunmehrwie<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n. Den Privatschulen wird eine größere Autonomie zurück­<br />

gegeben. Der Staat erhofft <strong>sich</strong> dadurch ein variantenreicheres Bildungsangebot.<br />

Als Folge werden <strong>sich</strong> die Privatschulen in absehbarer Zukunft ihre Schüler<br />

wie<strong>der</strong> aussuchen können. O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s ausgedrückt: Eltern und Schüler gewin­<br />

nen eine größere Wahlmöglichkeit. Das wird wie<strong>der</strong> zu größerer Konkurrenz unter<br />

den Schulen führen. Das ranking <strong>der</strong> Sekundarschulen wird erneut schärfere<br />

Formen annehmen, <strong>der</strong> Leistungsdruck auf die Schüler <strong>sich</strong>er auch.<br />

Wenn man von deutschen Verhältnissen ausgeht, ist die Tatsache, daß Korea<br />

einen ganz erheblichen Anteil des formalen Bildungswesens mit Hilfe privater<br />

Schulen betreibt, schon sehr außergewöhnlich.<br />

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