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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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zwischen den Kulturen einschränken zu wollen. Am BeispielOstasiens lassen<br />

<strong>sich</strong> die einschneidenden Folgen aufzeigen, wenn <strong>sich</strong> Län<strong>der</strong> (China, Japan und<br />

Korea) zu einer jahrhun<strong>der</strong>telangen freiwillig durchgeführten kulturellen Isolie­<br />

rung, ja Abschottung vom Rest <strong>der</strong> Welt entschließen. Es gab für diese Län<strong>der</strong><br />

große Schwierigkeiten nach ihrer Öffnung im 19. Jh., den technischen und kultu­<br />

rellen Anschluß an die westliche Welt zu finden. Der Dialog zwischen den Kultu­<br />

ren, wenn er nicht asymmetrisch geführt wird, ist für die weitere Entwicklung<br />

unentbehrlich.<br />

Bisherwarvon IIBildungssystemen" die Rede. Eine Darstellung des koreanischen<br />

Bildungssystems alleine brächte aber nur sehr eingeschränkte Ein<strong>sich</strong>ten. Erst<br />

die Aufhellung <strong>der</strong> Hintergründe, also z. B. wie <strong>sich</strong> die Gesellschaft zu Bildung<br />

und Ausbildung verhält, welches Bildungsverständnis die Ostasiaten prägt und<br />

welche philosophisch-weltanschaulichen Überzeugungen diesem Verständnis<br />

zugrunde liegen, verspricht reicheren Zuwachs an Erkenntnissen.<br />

Mit Erörterungen zum ersten Aspekt sollten die Studien zu Korea eingeleitet<br />

werden.<br />

Südkorea gehört zu den Län<strong>der</strong>n, die als Bildungsmeritokratien bezeichnet<br />

werden können. Dazu zunächst ganz generelle Erklärungen.<br />

Jede Gesellschaft muß auf irgendeine Weise ihren Mitglie<strong>der</strong>n einen Rang o<strong>der</strong><br />

Status zuweisen, um Legitimationskonflikte zu vermeiden o<strong>der</strong> in Grenzen zu<br />

halten.<br />

Aus <strong>der</strong> Geschichte sind im wesentlichen fünf Auswahlkriterien für Statuszu­<br />

weisungen bekannt, nämlich: Geschlecht, Geburt, Alter, Wahl und Leistung. Sieht<br />

man <strong>sich</strong> diese Prinzipien genauer an, dann lassen sie <strong>sich</strong> in zwei Gruppen<br />

einteilen. Als "natürlich" und dem einzelnen damit sozusagen schicksalhaft<br />

vorgegeben sind: Geschlecht, Geburt und Alter. Wahl und Leistung hingegen<br />

werden als "künstliche" Auslesefaktoren bezeichnet, man könnte auch sagen, sie<br />

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