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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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egeln<strong>der</strong> gesellschaftlicher Bereich. Das sehen die Firmen noch heute so<br />

und lassen <strong>sich</strong> daher nur sehr ungern vom Staat Auflagen erteilen.<br />

2. Kooperative, duale Ausbildungssysteme setzen zwangsläufig Standardisie­<br />

rungen in den Ausbildungsplänen voraus. Es muß mindestens als Rahmen<br />

festgelegt werden, welche Fertigkeiten, Kenntnisse und Verhaltensweisen<br />

während <strong>der</strong> Ausbildungsdauer angestrebt werden sollen. In Deutschland ist<br />

das Problem prinzipiell gelöst. Die Orientierung geschieht an Berufen, genau­<br />

er Ausbildungsberufen. Die Ausbildungsrahmenpläne werden so entwickelt,<br />

daß sie für den Einsatz an unterschiedlich organisierten Arbeitsplätzen quali­<br />

fizieren. Eine gewisse Abstraktion o<strong>der</strong> arbeitsplatzübergreifende Tendenz ist<br />

gewollt, um Mobilität <strong>der</strong> Arbeitskräfte zu för<strong>der</strong>n. Ein Berufsbegriff, wie wir<br />

ihn aus religiösen Zusammenhängen als "Berufung" kennen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> uns in<br />

<strong>der</strong> verweltlichten Form als "innerer Beruf" noch gegenwärtig ist, hat <strong>sich</strong> in<br />

Korea - auch das ist weiter oben schon ausgeführt worden - so nicht entwik­<br />

kelt. Ganz beson<strong>der</strong>s gilt diese Aussage für industrielle Tätigkeiten. Die<br />

Industrie in Korea orientiert <strong>sich</strong> bei <strong>der</strong> Ausbildung am ganz konkreten,<br />

jeweils betriebsspezifischen Arbeitsplatz. Da die Betriebe keinen Vorteil zu<br />

erkennen vermögen, nach allgemeinen Richtlinien ausbilden zu sollen, da<br />

dabei viel vermittelt werden muß, was sie an ihren vorhandenen Arbeits­<br />

plätzen nicht brauchen, lehnen sie eine Standardisierung <strong>der</strong>Ausbildung ab.<br />

3. Gesellschaftliche Gruppenbildung ist noch nicht sehr weit entwickelt. Das liegt<br />

zum einen am konfuzianischen Erbe. Zum an<strong>der</strong>en hat aber auch während<br />

<strong>der</strong> Zeiten <strong>der</strong> Militärregierungen die autoritär-staatliche Einflußnahme auf<br />

alle gesellschaftlichen Vereinigungen dazu geführt, Zusammenschlüsse in<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft zu behin<strong>der</strong>n. Daher ist <strong>der</strong> Schulterschluß <strong>der</strong> Betriebe nicht<br />

son<strong>der</strong>lich eng. In Deutschland dagegen sind Betriebe seit Jahrhun<strong>der</strong>ten in<br />

Zünften, Gilden, Innungen und Kammern zusammengeschlossen. Die be­<br />

stehenden Kammern sind, verbunden mit dem Prinzip <strong>der</strong> Pflichtmitglied­<br />

schaft, im Bereich <strong>der</strong> Berufsausbildung starke, kompetente Partner des<br />

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