06.08.2013 Aufrufe

Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der sehr alte Vater aus verarmten Adel war bei <strong>der</strong> Geburt des Sohnes über<br />

siebzig Jahre und starb, als Konfuzius drei Jahre alt war. Seine blutjunge Mutter,<br />

sie war bei <strong>der</strong> Geburt des Kindes erst 16, konnte dem Jungen nur eine sehr<br />

ärmlich bescheidene Jugend bieten. Es ist nicht ganz klar, wie er zu seiner<br />

Schulbildung kam. Seine Lehre ist aber mitgeprägt durch den Geist <strong>der</strong> damali­<br />

gen Adelsschulen. So wird vermutet, daß er trotz seiner Armut Zugang zu einer<br />

dieser Schulen bekam.<br />

Mit 19 Jahren heiratet er und wird Aufseher über die öffentlichen Getreidespei­<br />

cher seiner Heimatstadt. Das war wohl ein eher untergeordneter Posten. Mit 22<br />

Jahren eröffnet Konfuzius eine private Schule. Dies gilt in <strong>der</strong> Literatur als be­<br />

son<strong>der</strong>s bemerkenswert, weil das Betreiben von Schulen ein Privileg <strong>der</strong> Herr­<br />

scher war und nur dem aristokratischen Nachwuchs Bildungsmöglichkeiten und<br />

damit Zugang zu lukrativen Staatsposten eröffnete. Die Tatsache, daß Konfuzius<br />

eine Schule gründen konnte, wird auch dem Verfall fürstlicher Autorität in seiner<br />

Zeit zugeschrieben.<br />

Konfuzius galt als vorzüglicher Kenner <strong>der</strong> alten Schriften und <strong>der</strong> traditionellen<br />

Riten, Gebräuche und Verhaltensweisen. Seine Schule hatte durchaus Zulauf.<br />

Um die 3.000 Schüler soll er mit den Jahren gehabt haben. Die Schule <strong>sich</strong>erte<br />

ihm den Lebensunterhalt, gebührenfrei war sie also nicht. Aber sein eigentliches<br />

Lebensziel, ein hohes Staatsamt zu bekleiden, erreichte er nicht. Mit den politi­<br />

schen und gesellschaftlichen Zuständen seiner Zeit war er zutiefst unzufrieden.<br />

Er beklagte den Verfall <strong>der</strong> Riten, <strong>der</strong> Gebräuche und Handlungsvorschriften, die<br />

Familie, Gesellschaft und Staat regelten. Er verurteilte die Zwistigkeiten, Unehr­<br />

Iichkeiten und Ungerechtigkeiten, die zwischen den <strong>Mensch</strong>en und zwischen den<br />

Herrschenden und dem Volk gang und gäbe waren.<br />

Konfuzius wollte wie<strong>der</strong> Ordnung, Sittlichkeit, Schicklichkeit, <strong>Mensch</strong>lichkeit und<br />

Tugendhaftigkeit herstellen. Es war ihm klar, daß dieses durch Lehre allein nicht<br />

zu bewerkstelligen sei. Folgerichtig verlangte er von jedem wirklich gebildeten,<br />

<strong>edle</strong>n <strong>Mensch</strong>en, daß er <strong>sich</strong> tür Staatsaufgaben zur Verfügung stellte. Die<br />

81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!