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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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"Obwohl <strong>sich</strong> China an ausländischen Lemmethoden orientiert und<br />

diese im Land erprobt und eingesetzt werden, deutet dennoch nichts<br />

auf ein länger- o<strong>der</strong> gar kurzfristiges Verschwinden <strong>der</strong> klassischen<br />

asiatischen Strategie des Lemens durch Auswendiglemen, stures<br />

Wie<strong>der</strong>holen und ähnliche traditionelle Memorierungstechniken hin. Im<br />

Unterschied zur diesbezüglichen Beurteilung durch die modeme westli­<br />

che Didaktik sind solche Lemmethoden in China nicht mit dem Stigma<br />

des Antiquierten und Unbrauchbaren behaftet. "<br />

Damit das ostasiatische Verständnis von Lehren und Lemen nachvollziehbar<br />

wird, sollen einige wenige Aspekte <strong>der</strong> Gesellschaftstheorie und des <strong>Mensch</strong>en­<br />

bildes angesprochen werden. Dazu ist es notwendig, auf den Konfuzianismus!<br />

Neokonfuzianismus zurückzugreifen. Es ist immer wie<strong>der</strong> erstaunlich zu erfahren,<br />

wie nachhaltig die Lehre des Konfuzius heute noch das gesellschaftliche und<br />

menschliche Verhalten <strong>der</strong> Koreaner und an<strong>der</strong>er ostasiatischer Nationen mit­<br />

prägt.<br />

Der Konfuzianismus trat in Korea etwa zeitgleich mit dem Buddhismus in Er­<br />

scheinung. Das war zur Zeit <strong>der</strong> Drei Königreiche. Gegen 370 n. Chr. wurde <strong>der</strong><br />

Konfuzianismus schulmäßig verbreitet und bestimmte zumindest in den Königrei­<br />

chen Paekche und Silla die Verwaltungsstrukturen. Die offizielle Lehre o<strong>der</strong><br />

besser gesagt die durch die Höfe anerkannte Religion war aber - im Gegensatz<br />

zu China - lange Zeit <strong>der</strong> Buddhismus. Der Buddhismus behielt seine führende<br />

Rolle als Staatsreligion auch während des Koryo-Reiches (918 - 1392). Erst nach<br />

dem Nie<strong>der</strong>gang dieses Reiches und mit <strong>der</strong> Errichtung <strong>der</strong> Vi-Dynastie (1392 ­<br />

1910) än<strong>der</strong>te <strong>sich</strong> die Lage einschneidend. Der Konfuzianismus wurde zur<br />

staatstragenden Philosophie. Der bis dahin herrschende Buddhismus wurde im<br />

Einfluß zurückgedrängt, viele Klöster wurden enteignet o<strong>der</strong> geschlossen und die<br />

Zahl <strong>der</strong> Mönche wurde begrenzt. Als Religion blieb <strong>der</strong> Buddhismus in Korea<br />

aber bis heute durchaus lebendig und selbständig. Ganz im Gegensatz zu <strong>der</strong><br />

dritten Lehre, die aus China nach Korea kam: dem Taoismus (<strong>der</strong> Lehre vom<br />

Dau). Der Taoismus konnte die Bedeutung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en beiden genannten<br />

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