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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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Damit war die Tendenz klar: Mit Hilfe <strong>der</strong> japanischen Grundschulen, die japa­<br />

nische Sprache wurde als Fremdsprache verbindlich und neue, japanische<br />

Textbücher wurden eingeführt, sollte Loyalität und Gehorsam erreicht werden.<br />

Von höherer Bildung aller Art sollten koreanische Jugendliche ferngehalten<br />

werden. Dazu verringerten die Japaner die ohnehin schon sehr spärlich vorhan­<br />

denen, noch aus <strong>der</strong> Vi-Dynastie stammenden, Colleges. Vielmehr wurde korea­<br />

nischen Jugendlichen empfohlen, <strong>sich</strong> beruflich zu qualifizieren (Nahm 1993, S.<br />

250 f.); Im, H. 1960, S. 367 f.). Die schulischen Chancen (staatlich finanziert)<br />

waren dazu äußerst gering, nahezu null.<br />

Am Ende <strong>der</strong> ersten Phase <strong>der</strong> Kolonialpolitik sah es bezüglich <strong>der</strong> Bildung<br />

koreanischer Kin<strong>der</strong> mehr als kümmerlich aus. Nur 3,7 % <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im schul­<br />

fähigen Alter besuchten eine öffentliche Grundschule. Das ist wenig im Vergleich<br />

mit 91,5 % japanischer Kin<strong>der</strong> in Korea, denen eine Grundschulbildung zugute<br />

kam. Für die japanischen Kin<strong>der</strong> bestand Schulpflicht, für die Koreaner während<br />

<strong>der</strong> ganzen Kolonialzeit hingegen nicht. Damit entfiel natürlich auch für die japa­<br />

nische Regierung die Pflicht, Grundschulen in Korea flächendeckend einzurich­<br />

ten. Ca. 11 % <strong>der</strong> koreanischen Kin<strong>der</strong> besuchten aus Mangel an an<strong>der</strong>en Gele­<br />

genheiten die traditionellen, staatlich nicht anerkannten, Dorfschulen "Sodang".<br />

Diese Schulen folgten noch dem herkömmlichen Plan: Chinesisch und konfuzia­<br />

nische Texte als Lerninhalte.<br />

Inspiriert durch die 14-Punkte-Erklärung des amerikanischen Präsidenten Wilson<br />

vom Januar 1918 kam es zu einer Wi<strong>der</strong>standsbewegung <strong>der</strong> Koreaner gegen<br />

die japanische Okkupation. Der Wi<strong>der</strong>stand wurde aus verschiedenen Quellen<br />

gespeist. Christen und Schüler/Studenten gehörten zu den stärksten Gruppen.<br />

Der Aufstand gegen die vielfältige Unterdrückung ist bekannt geworden unter <strong>der</strong><br />

Bezeichnung ''The March First Movement". Die von Tausenden von <strong>Mensch</strong>en<br />

getragenen <strong>Dem</strong>onstrationen Anfang März 1919 wurden von japanischen Si­<br />

cherheitskräften, obwohl nach allen Berichten ganz überwiegend friedlich ver­<br />

laufend, brutal unterdrückt. Wohl doch beeindruckt und möglicherweise auch mit<br />

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