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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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schützten staatliche Verordnungen die überholten Privilegien <strong>der</strong> Hausierer-Gilde<br />

und verhin<strong>der</strong>ten so den notwendigen Mo<strong>der</strong>nisierungsprozeß im innerkorea­<br />

nischen Handel.<br />

Ähnlich wie <strong>der</strong> Handel entwickelte <strong>sich</strong> auch das Handwerk unter restriktiven<br />

Bedingungen. Für lange Zeiten war das Handwerk unter staatlicher Regie und<br />

eigentlich nur dazu da, den Bedarf des Hofes und <strong>der</strong> Aristokratie zu decken. Der<br />

Bedarf an handwerklichen Produkten, beson<strong>der</strong>s an Textilien für die überwiegen­<br />

de Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>en, die Bauern, deckte die Landbevölkerung selbst. Im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Selbstversorgungswirtschaft waren die Bauern, vielfach auch die<br />

Frauen, im Nebengewerbe handwerklich produktiv tätig (Kirn, H.-S. 1990, S. 76ff.)<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Vi-Dynastie gab es in <strong>der</strong> Region um Seoul etwa 130 staatliche<br />

Manufakturen mit etwa 3.000 Sklaven o<strong>der</strong> Halbfreien als Beschäftigte und etwa<br />

30 weitere regionale Einrichtungen zur Warenproduktion. Vornehmlich wurden<br />

Keramik, Pfeile und Bogen, Reet-Matten, Dachziegel, Landgeräte, Papier, Le<strong>der</strong>­<br />

waren, Gegenstände aus Metall, Seide und Möbel hergestellt (Nahm 1993,<br />

S. 104).<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te entwickelte <strong>sich</strong> neben den staatlichen Betrieben auch<br />

ein privates Handwerk. Das 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>t kannte aber noch kaum<br />

Handwerker, die mit eigenem Kapital als unabhängige Produzenten auf dem<br />

Markt auftraten. Die Aufträge kamen üblicherweise von Händlern, die auch das<br />

Rohmaterial lieferten und nur die Arbeitszeit vergüteten. Die Handwerker konnten<br />

ihre Waren demnach nur bei den Händlern einliefern, die sie bezahlt hatten. Das<br />

Handwerk war also eine Art von Lohnarbeit (Lee, K.-B. 1984, S. 231). In Kon­<br />

kurrenz zu den Iizensierten Händlern entwickelten <strong>sich</strong> im 18. und 19. Jahr­<br />

hun<strong>der</strong>t Handwerksbetriebe, die mit eigenem Kapital und auf eigenes Risiko<br />

Waren produzierten. Dies geschah insbeson<strong>der</strong>e aufdem Gebiet <strong>der</strong> Bekleidung<br />

(Pelzwaren) und auf dem Gebiet <strong>der</strong> Stahl- und Messingwaren (dekorative Klin­<br />

gen, Geschirr und Gefäße). Es hat wohl zu <strong>der</strong>Zeit - zumindest im Seouler Raum<br />

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