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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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japanischer Arzt bemühte <strong>sich</strong>, europäische Arznei- und Heilkunde in Korea zu<br />

verbreiten.<br />

22 Jahre nach Gründung <strong>der</strong> ersten Missionsschule für Mädchen kam es 1908<br />

zur Eröffnung <strong>der</strong> einzigen staatlichen Mädchenschule während <strong>der</strong> Vi-Dynastie.<br />

Auch ist es auffallend, daß alle staatlichen Bildungseinrichtungen, die auf <strong>der</strong><br />

Liste <strong>der</strong> Schulgründungen verzeichnet sind, in <strong>der</strong> Hauptstadt Seoul angesiedelt<br />

wurden. Insgesamt kann man die Bildungspolitik <strong>der</strong> koreanischen Regierung<br />

nach Öffnung des Landes als konservativ, zentralstaatlich auf Seoul konzentriert<br />

und wenig nachdrücklich bezeichnen. Es ist bemerkenswert, daß <strong>der</strong> Staat <strong>sich</strong><br />

die gesellschaftliche Aufbruchstimmung und die Besinnung starker Kräfte auf<br />

eine koreanische kulturelle Eigenständigkeit so wenig zunutze machte. Eine<br />

tributpflichtige Abhängigkeit von China bestand ja seit 1895 nach dem Sieg <strong>der</strong><br />

Japaner über China nicht mehr. Als Zeichen für die Gleichrangigkeit mit den<br />

Herrschern in Tokyo und Peking nannten <strong>sich</strong> die letzten Vertreter <strong>der</strong> Vi-Dyna­<br />

stie deshalb "Kaiser" und nicht mehr "König", wie in den früheren Jahrhun<strong>der</strong>ten.<br />

Auch <strong>der</strong> Landesname wurde von Choson in "Kaiserreich Tae-Han" geän<strong>der</strong>t.<br />

Trotz <strong>der</strong>gewonnenen Zunahme an Eigenständigkeit auf<strong>der</strong> einen Seite und des<br />

wachsenden Drucks Japans auf Vorherrschaft in Korea auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite,<br />

verhielt <strong>sich</strong> die Regierung auf dem Sektor des Erziehungswesens fast tatenlos.<br />

Unter diesen Umständen wird erklärbar, daß koreanische Quellen übereinstim­<br />

mend den damaligen Einfluß ausländischer Christen auf das Erziehungssystem<br />

positiv beurteilen. Die Missionare halfen den Koreanern beim Aufbruch zur<br />

Selbständigkeit und zur Mo<strong>der</strong>nisierung und im Kampf gegen ihre reaktionär­<br />

konservative Führungsschicht (Shin, K.-B. 1978, S. 12):<br />

"Perhaps the greatest inf/uenee on education ofthe period <strong>der</strong>ived from<br />

missionary schools estabfished and managed with Christian spirit and<br />

Western methods. Sciences and humanities of the Western tradition<br />

were taught at the missionary sehoo/s. Sy stressing the spirit of na­<br />

tional independenee and the dignity of man, these sehools laid a firm<br />

foundation for the growth of a demoeratie way of fife. It may weil be<br />

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