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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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werden. Wer promovieren will, sieht <strong>sich</strong> im Gegensatz zu japanischen und<br />

nordamerikanischen Universitäten an deutschen Hochschulen ohne Studien­<br />

programm.<br />

Die Liste <strong>der</strong> Strukturungleichheiten läßt <strong>sich</strong> erweitern.<br />

Folgen gibt es auch bei <strong>der</strong> Heimkehr. Dann geht es um die Anerkennung <strong>der</strong><br />

deutschen Abschlüsse. Nur <strong>der</strong> deutsche Doktortitel wird ohne Probleme aner­<br />

kannt. Er genießt sehr gutes Ansehen und wird höher als <strong>der</strong> vergleichbare<br />

koreanische Grad eingeschätzt. Trotz dieser Tatsache erklärte ein Universitäts­<br />

präsident, er hätte große Bedenken, einen in Deutschland studierten und promo­<br />

vierten Wissenschaftler als Hochschullehrer einzusetzen. Da die Deutschen das<br />

Credit-System nicht anwenden, wäre nicht er<strong>sich</strong>tlich, ob <strong>der</strong> Koreaner in<br />

Deutschland über einen längeren Zeitraum gleichbleibend gute Studienleistungen<br />

erbracht hätte.<br />

Es mag ein echtes o<strong>der</strong> auch nur ein vorgeschobenes Argument des Präsiden­<br />

ten, <strong>der</strong> in den USA promovierte, sein. Hier paßt gut ein Abschnitt aus einem<br />

Interview, das vor 10 Jahren von einem Koreaner <strong>der</strong> Entwicklungspo/itischen<br />

Korrespondenz gegeben wurde:<br />

"EPK: Ihr nehmt ziemlich viele Belastungen auf euch - ist es das denn wert?<br />

Erfüllen <strong>sich</strong> z. B. die Erwartungen aufbessere Berufsaus<strong>sich</strong>ten nach <strong>der</strong>Rück­<br />

kehr?<br />

Antwort: Da gibt es einen großen Unterschied zwischen denen, die in Deutsch­<br />

land, und denen, die in den USA waren. Wenn man zurückkommt, braucht man<br />

einen Gönner, <strong>der</strong> einem weiterhilft. Und die Führungsetagen <strong>der</strong> Unis bei uns<br />

sind besetzt von Leuten, die in den USA waren. Und da ist es dann wichtiger, daß<br />

man auf <strong>der</strong>selben Hochschule war, als daß man einen guten Abschluß vor­<br />

weisen kann. Außerdem: Für eine typische Karriere sind die USA-Absolventen<br />

auch viel geeigneter.<br />

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