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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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gefolgt von "moralischer Integritat" und ''Wissenserwerb''. Weiter heißt es im<br />

Originaltext (McGinn et a/. 1980, S. 208):<br />

"Lowest priority at both the primary and secondary levels was given to<br />

Vocationa/ Training and Se/ection, and to Consumer Skills. These data<br />

suggest that, if parents and /ocal educators believe education has<br />

some contribution to make to economic development, it is not to be<br />

made through training in specific skills or knowledge about economic<br />

processes or national needs. "<br />

Bei Studentenbefragungen zeigte <strong>sich</strong> ein ahnliches Bild. In den 60er Jahren war<br />

Tugendhaftigkeit das oberste Studienziel, gefolgt von Gelehrsamkeit. Bei den<br />

Studenten, die nach dem Korea-Krieg geboren wurden und aufwuchsen, gerieten<br />

in den Blick: "Sozialverhalten", ''Verfall <strong>der</strong> Sitten" und das Fehlen einer "einigen­<br />

den Kulturbewegung". Auch in dieser Generation war das Studienverhalten<br />

überwiegend traditionsbestimmt. Die Ziele an<strong>der</strong>ten <strong>sich</strong> nicht: An erster Stelle<br />

stand die "Kultivierung <strong>der</strong> eigenen Sittlichkeit" gefolgt von "Wissen" und "sozialer<br />

Harmonie" (McGinn et a/. 1980, S. 209).<br />

Es ist bemerkenswert, wie stabil die koreanische Wertewelt trotz japanischer<br />

Kolonialherrschaft, amerikanischer Besetzung und Koreakrieg in Zeiten bitterster<br />

Armut blieb. Es ware doch gut denkbar, daß die Not nach dem Krieg und dann<br />

<strong>der</strong> Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs das Studienverhalten <strong>der</strong> Studen­<br />

ten ganz bewußt zu beruflicher Verwertbarkeit ihrer Anstrengungen geführt hatte.<br />

<strong>Dem</strong> stand aber ein von <strong>der</strong> großen Mehrheit des Volkes getragener national­<br />

kultureller Selbsterhaltungswille entgegen, <strong>der</strong> im Lehr- und Lernbereich für eine<br />

ausgesprochen konservative Haltung sorgte. Bei aller Berufsferne <strong>der</strong> genannten<br />

Studienziele ist aber doch anzunehmen, daß die Absolventen von Hochschulen<br />

zunachst einmal versuchten, in ihrem studierten Fach auch Beschäftigung zu<br />

finden. Dazu gibt es eine aufschlußreiche Statistik, die <strong>sich</strong> zudem strittig inter­<br />

pretieren laßt. Die Seoul National University, die unbestritten führende Hoch­<br />

schule Koreas, hat zwischen 1958 und 1969 festgehalten, inwieweit <strong>sich</strong> Studien­<br />

fach und berufliche Tatigkeit einiger ihrer Absolventen in Einklang befanden.<br />

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