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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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An <strong>sich</strong> zeigen die Angaben des Statistischen Bundesamtes seit den 70er Jahren<br />

jährlich steigende Zahlen von Auslandsstudenten in Deutschland. Ab dem WS<br />

1992/93 wurden in <strong>der</strong> Statistik "Bildungsinlän<strong>der</strong>" und "Bildungsauslän<strong>der</strong>"<br />

getrennt aufgeführt. "Bildungsinlän<strong>der</strong>" sind Auslän<strong>der</strong>, die bei uns wohnen und<br />

zur Schule gehen, ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland (Abitur)<br />

erworben haben. Das sind um die 40 % <strong>der</strong> gesamten ausländischen Studenten.<br />

Damit sinkt die absolute Zahl "echter" Auslän<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Prozentwert des Anteils<br />

an allen in Deutschland Studierenden deutlich ab. Die Vermengung von "Bil­<br />

dungsinlän<strong>der</strong>n" und "Bildungsauslän<strong>der</strong>n" in den Statistiken hat zu Täuschungen<br />

geführt.<br />

Große Irritation hat ferner ausgelöst, daß asiatische Studenten heute weniger in<br />

Deutschland studieren als früher. Als Paradebeispiele gelten Japaner und Indo­<br />

nesier. Tatsächlich hat die Zahl <strong>der</strong> Studenten aus diesen Heimatlän<strong>der</strong>n an<br />

deutschen Hochschulen - man darf es ruhig so sagen: dramatisch abgenommen.<br />

Aber hier ist kein o<strong>der</strong> nur ein geringes Versagen deutscher Hochschulen o<strong>der</strong><br />

deutscher Kulturpolitik verantwortlich zu machen. Es liegt vor allem an einer<br />

zunehmenden Regionalisierung <strong>der</strong> Bildungsmärkte. In dem Maße, wie die USA<br />

zum Magneten für asiatische Studenten wurde, wuchsen auch die Zahlen asiati­<br />

scher Studenten in Japan und Australien (wenngleich von erheblich niedrigerem<br />

Niveau aus!). So wie <strong>sich</strong> die Regionalisierung <strong>der</strong> europäischen Studenten­<br />

ströme in Europa herauskristallisiert, durch För<strong>der</strong>programme bewußt gewollt und<br />

uneingeschränkt wünschenswert, so zeigt <strong>sich</strong> auch eine klare Regionalisierung<br />

im pazifischen Raum ab. Das hinzunehmen fällt uns möglicherweise aus emo­<br />

tionalen Gründen schwer. Es könnte mit dem rational längst verabschiedeten<br />

Eurozentrismus o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Atlantikzentrierung zu tun haben. Die Annahme, daß<br />

Deutschland in eine ernsthafte Konkurrenz mit den USA um asiatische Studenten<br />

treten könnte, ist illusionär. Dennoch, wenn entsprechende Anstrengungen<br />

unternommen werden, sowohl durch die Politik als auch durch die Hochschulen<br />

und Organisationen wie dem DAAD, läßt <strong>sich</strong> ganz gewiß ein interessantes<br />

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