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Dem Lernen widmet sich der edle Mensch - KOBRA

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1975 beantragte Korea bei <strong>der</strong> Weltbank einen Kredit zur Errichtung weiterer 15<br />

VTls. Die Weltbank machte zur Auflage, daß erfahrene Fachkräfte als Berater<br />

beim Auf- und Ausbau dieser Ausbildungsinstitute mit hinzugezogen werden<br />

müßten. Die Koreaner entschlossen <strong>sich</strong>, deutsche Experten anzufor<strong>der</strong>n. Das<br />

deutsche Beraterteam wurde 1976 bei <strong>der</strong> Administration of Labour Affairs (ALA)<br />

angesiedelt. Aus <strong>der</strong> ALA ging fünf Jahre später das Arbeitsministerium (MOL)<br />

hervor.<br />

Das Engagement <strong>der</strong> deutschen För<strong>der</strong>ung blieb nicht bei <strong>der</strong> Hilfe zum Aufbau<br />

<strong>der</strong> VTls stehen. So wurden verschiedene Modellversuche zur Einführung eines<br />

kooperativen Ausbildungskonzepts, analog zum deutschen dualen System, mit<br />

dem Partner geplant und durchgeführt. Kulturelle Unterschiede vereitelten jedoch<br />

einen nachhaltigen Erfolg. Drei Gründe sollen kurz beschrieben werden:<br />

1. Kooperative, duale Ausbildungssysteme setzen in <strong>der</strong> Regel zwei annähernd<br />

gleichberechtigte Partner, die zusammenarbeiten wollen, voraus, wie z. B.<br />

BetrieblWirtschaft und Regierung/Staat. In dem immer noch stark konfuzia­<br />

nisch geprägten Korea sind die gesellschaftlichen Strukturen nun - wie be­<br />

schrieben - nicht horizontal-partnerschaftlich ausgebaut, son<strong>der</strong>n vertikal­<br />

hierarchisch geordnet. Das heißt z. B., daß die Wirtschaft bisher wirtschafts­<br />

politisch den Staat als vorgesetzte Instanz akzeptiert. Der Staat gibt in Fünf­<br />

jahresplänen die Richtlinien an, denen die Wirtschaft dann folgt. Wenn auch<br />

in <strong>der</strong> letzten Zeit die Wirtschaft <strong>sich</strong> in die Politik mitredend einmischt, ist<br />

eine partnerschaftliche Kooperation bei <strong>der</strong> Ausbildung von Arbeitskräften<br />

nicht in Sicht. Auch eine Zusammenarbeit in einer hierarchischen Struktur<br />

wäre denkbar. Der Staat könnte Quantitäten und Qualitäten des Ausbildungs­<br />

bedarfs festlegen - die Wirtschaft diesen Vorgaben entsprechend ausbilden.<br />

Eine <strong>der</strong>artige Einmischung ist von den Betrieben unerwünscht und war auch<br />

bisher nicht üblich. Seit 1000 Jahren hat die Regierung <strong>der</strong> Wirtschaft be­<br />

züglich beruflicher Aus- und Weiterbildung we<strong>der</strong> geholfen noch hineingere­<br />

det. Berufsausbildung galt nicht als ein durch Verordnungen o<strong>der</strong> Gesetze zu<br />

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