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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Einführung in die Thematik<br />

Im Jahr 1775 beschäftigten den Pfalzrat der Fürstabtei St. Gallen erschütternde<br />

Verbrechen, die <strong>Joseph</strong> <strong>Antoni</strong> <strong>Egger</strong> <strong>aus</strong> Tablat zur Last gelegt wurden. Ein<br />

Totschlag mit einer Mistgabel und brutale Leichenverstümmelungen; war <strong>Joseph</strong><br />

<strong>Antoni</strong> <strong>Egger</strong> ein kaltblütiger Gewalttätiger oder steckte etwas anderes<br />

hinter den von ihm verübten Taten?<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veröffentlichte eine unbekannte<br />

Autorschaft in St. Gallen eine kleine Schrift mit dem Titel «Kriminalgeschichten<br />

– aktengetreu erzählt» 1 . Das Büchlein enthält zwei Geschichten. Die erste<br />

handelt von «<strong>Joseph</strong> Anton <strong>Egger</strong> von Tablat, Todtschläger und Leichenräuber»,<br />

die zweite von einem gewissen «Sebastian Hohl von Trogen, Goldmacher<br />

und Mädchenschänder». Dem Vorwort des Büchleins ist folgendes zu entnehmen:<br />

«Wenn die Veröffentlichung vorliegender Straf-Fälle vielleicht einer entschuldigenden Einleitung<br />

bedürfen, so kann die Ursache hiezu jedenfalls nur in dem Umstande liegen, dass<br />

ihr Inhalt in gewissem Sinne als beinahe ‹zu interessant› erscheinen dürfte.» 2<br />

Der Fall <strong>Egger</strong>, ist dem Vorwort weiter zu entnehmen, fessle durch die «Seltsamkeit<br />

der Vergehen» und durch «die räthselhaft stumpfe Rohheit des Verbrechers,<br />

die uns übrigens mehr mit sinnlichem Ekel als mit sittlichem Abscheu<br />

erfüllt». 3 Die gebotenen Enthüllungen seien nach Kräften von den anstössigeren<br />

Bestandteilen gesäubert worden, sodass das Büchlein zwar nicht als Jugendschrift<br />

angepriesen, doch aber Erwachsenen als ebenso belehrende wie unterhaltende<br />

Lektüre übergeben werden dürfe, schliesst der anonyme Autor sein Vor-<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Autor anonym, Kriminalgeschichten, aktengetreu erzählt, [ca. 1860]. Das Erscheinungsjahr<br />

fehlt in der Schrift. Da der Autor auf S. 1 «die Eisenbahn von St. Gallen nach Rorschach»<br />

erwähnt und diese seit 1856 in Betrieb ist (vgl. DIETZ [2005]), wurde das Büchlein<br />

schätzungsweise in den 1860er-Jahren geschrieben.<br />

Autor anonym, Kriminalgeschichten, aktengetreu erzählt, [ca. 1860], 1. Seite des Vorworts<br />

(ohne Seitenzahl).<br />

Autor anonym, Kriminalgeschichten, aktengetreu erzählt, [ca. 1860], 1. Seite des Vorworts<br />

(ohne Seitenzahl).<br />

13

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