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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

auf, er habe vom Galgen her nur die Haut gehabt, er könne keine andere Ursache<br />

angeben, man möchte sich darin doch nicht weiter aufhalten. 493 Damit gab<br />

sich das Gericht nicht zufrieden, worauf <strong>Egger</strong> schliesslich berichtete, der Gaiserwalder<br />

habe vor seinen Leuten in der Stube gesagt, etwas vom Kirchhof in<br />

seinem H<strong>aus</strong> zu haben bedeute, dass man keine Rast noch Ruhe mehr habe, bis<br />

der Gegenstand wieder an seinem Ort sei. Dies habe er, <strong>Egger</strong>, nicht geglaubt<br />

und habe es <strong>aus</strong>probieren wollen. Die Befragenden wurde ungeduldig, sagten,<br />

dies sei nicht wahrscheinlich, er solle nicht so unverschämt lügen und es nicht<br />

darauf ankommen lassen, die Wahrheit mit anderen Mitteln her<strong>aus</strong>zubringen.<br />

<strong>Egger</strong> bat darum, ihm zu glauben. Er würde sich sonst ja zugrunde richten wollen<br />

und mit Leib und Seele auf die Hölle zu gehen, wenn er die Obrigkeit beständig<br />

so anlügen würde. 494 Der Gaiserwalder heisse Johannes Geser. 495 <strong>Egger</strong><br />

verneinte die Frage, ob ihm sonst jemand derartige Sachen erzählt habe; auf<br />

wiederholte Nachfrage sagte er, er habe mit niemandem sonst Umgang gehabt,<br />

sei allzeit bei seinen Leuten zuh<strong>aus</strong>e gewesen.<br />

Die übrigen Fragen waren Vergewisserungen früherer Aussagen, die zu keinen<br />

neuen Erkenntnissen führten. So wurde das Verhör geschlossen.<br />

<strong>Egger</strong> wurde dem Scharfrichter vorgeführt mit der Ermahnung, die Wahrheit<br />

zu bekennen. Ein letztes Mal wurde er gefragt, ob er der Catharina Himmelberger<br />

nur einen Hieb verpasst und nicht geglaubt habe, es würde so kommen.<br />

Weiter wollte man erneut wissen, ob er die anderen beiden Leichname in keiner<br />

anderen als der angegebenen Absicht <strong>aus</strong>gegraben habe. Auch im Angesicht des<br />

Scharfrichters blieb <strong>Egger</strong> bei seinen Aussagen, «wolle darauf leben, und sterben».<br />

496<br />

4.8.4 Zeugeneinvernahme von Johannes Geser am 8. März 1775<br />

Als letzter Zeuge wurde Johannes Geser «<strong>aus</strong> der hüthen in Geyserwald» am<br />

Mittwoch, 8. März 1775, auf die Pfalz geladen und einvernommen. Der ledige,<br />

493<br />

494<br />

495<br />

496<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Fragen und Antworten 238 und 240.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 242.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 245.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, S. 90.<br />

99

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