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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

4.3.3 Bergung der Leiche <strong>aus</strong> dem Galgentobel am 14. Februar 1775<br />

Das Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s enthält zu Beginn eine kurze Schilderung des<br />

Sachverhalts, soweit er dem Gericht bis vor dem ersten Verhör <strong>Egger</strong>s nach dessen<br />

Festnahme bekannt war. Nachdem <strong>Joseph</strong> Bensegger in der Befragung mitgeteilt<br />

hatte, sein Schwager habe die Leiche von Catharina Himmelberger im<br />

Galgentobel in die Stauden geworfen, machten sich Fiskal Zollikofer, Leibarzt<br />

Rogg und Chirurg Wolff am Dienstag, 14. Februar 1775, dem Morgen nach der<br />

Festnahme <strong>Egger</strong>s, auf, die Leiche zu bergen. Sie fanden in der Nähe des Leichnams<br />

von Catharina zwei weitere in ein Leintuch gewickelte Leichen, die sie<br />

begutachteten. Am Abend desselben Tages holte der Totengräber die Leichen<br />

ab und beerdigte sie bei «den ohnschuldigen kinder[n]». 331<br />

4.3.4 Berichte des Fiskals Zollikofer vom 14. und 15. Februar 1775<br />

Zusammen mit Leibarzt Rogg und Chirurg Wolff untersuchte Fiskal Zollikofer<br />

die Leiche Catharina Himmelbergers nach deren Bergung, um das «visum et<br />

repertum» 332 zu erstatten. Der Fiskal verfasste am Mittwoch, 15. Februar 1775,<br />

einen Bericht über die Besichtigung. Er beschrieb, wo und in welcher Lage man<br />

Catharina gefunden und was sie getragen hatte:<br />

«[...] die kleidung bestunde in einem guetten hemmet, rothem leib-rockh, oder leibschorzzen,<br />

rothgetrucktem kragen mit weissen strichlein (der fast am anfang des tobels gelegen)<br />

grünem muader, blauem unter- und aschenfarbigem oberrockh, der auch etwa 4 schritt von<br />

ihro entfehrnet gelegen, die strümpf waren roth, die schuhe aber mit gelb-kleinen schnallen<br />

eingethan». 333<br />

Der Fiskal berichtete auch über Wunden an Kopf und Genick. Wie diese beschaffen<br />

seien, würden jedoch Rogg und Wolff mitteilen. In einem weiteren<br />

Bericht, den der Fiskal offenbar bereits am Dienstag, 14. Februar 1775, verfasst<br />

331<br />

332<br />

333<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, S. 2, Ziff. 2. Die Leichen wurden wohl in einem<br />

Teil des Friedhofs beerdigt, in dem die Erde ungeweiht war. Dort wurden auch ungetauft<br />

gestorbene Kinder, andere «Nichtchristen» und Selbstmörder bestattet; siehe auch KNOTT<br />

[2006], S. 58 ff.; HAUSER ALBERT, Tod [1994], S. 56.<br />

Medizinischer Befund. In der Stadt St. Gallen tauchte dieser Ausdruck offenbar erstmals<br />

1759 auf; mit Quellenangabe MOSER-NEF, Bd. 7 [1955], S. 153.<br />

Dok. 8, Amtsbericht von Fiskal Zollikofer, S. 2.<br />

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