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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

rinas Kleidern, insbesondere die «ermelschluten», könnten sich im Bündel mit<br />

den beiden Leichen befunden haben. 363 So beschloss man, nicht nur Catharinas<br />

Bruder nach ihren Kleidern und «ermelschluten» zu befragen, sondern befahl<br />

zudem dem Totengräber, die beiden bereits wieder beerdigten fremden toten<br />

Körper samt Kleidern und den ominösen «ermelschuten» in der Nacht vom 16.<br />

auf den 17. Februar 1775 erneut <strong>aus</strong>zugraben und die Kleider dem Gericht zu<br />

bringen. Dies geschah, worauf die Kleider Jacob Himmelberger gezeigt wurden.<br />

364<br />

4.4.3 Aussage von Jacob Himmelberger am 17. Februar 1775 und dessen<br />

förmliche Zeugeneinvernahme am 18. Februar 1775<br />

Am Samstag, 18. Februar 1775, wurde Catharinas Bruder Jacob Himmelberger,<br />

Schuster in Rotmonten, als Zeuge vorgeladen. Diese Einvernahme fand in<br />

St. Fiden im Wirtsh<strong>aus</strong> statt und nicht auf der Pfalz. Bei ihrem Bruder Jacob<br />

Himmelberger hatte Catharina in den anderthalb Jahren bis zum Umzug an die<br />

Langgasse zu Zunftmeister Ziegler gewohnt. Deswegen vermutete das Gericht,<br />

er werde ihre Kleider kennen. Er gab denn auch zu Protokoll, die «ermelschlutten»,<br />

die er tags zuvor, am 17. Februar 1775 vormittags, beim Totengräber gesehen<br />

habe, klar als diejenigen seiner Schwester zu erkennen. 365 Dasselbe galt<br />

für ein Hemd und eine blaue Schürze, die ihm ebenfalls am Vortag im Wirtsh<strong>aus</strong><br />

gezeigt worden waren. Die Schürze habe sich Cathrina in der Stadt St. Gallen<br />

extra färben lassen. Auch Jacobs Tochter Maria Anna, die am Vortag bei der<br />

Besichtigung der Kleider zu<strong>gegen</strong> gewesen war, hatte die «ermelschlutten» offenbar<br />

sogleich erkannt. 366 Am Ende der Befragung beteuerte Jacob Himmelberger,<br />

er wäre bereits am Vortag vor der Obrigkeit erschienen, wenn nicht der<br />

Herr Fiskal ihm gesagt hätte, er solle nachh<strong>aus</strong>e gehen. 367<br />

Da das Gericht bei der zweiten Befragung <strong>Egger</strong>s am 17. Februar 1775 bereits<br />

darüber informiert war, dass der Bruder die Kleidung hatte identifizieren<br />

363<br />

364<br />

365<br />

366<br />

367<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, S. 14 f.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokolle <strong>Egger</strong>s, S. 15.<br />

Dok. 12, Zeugen<strong>aus</strong>sage von Jacob Himmelberger, S. 1.<br />

Dok. 12, Zeugen<strong>aus</strong>sage von Jacob Himmelberger, S. 1 f.<br />

Dok. 12, Zeugen<strong>aus</strong>sage von Jacob Himmelberger, S. 3.<br />

77

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