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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Die Kulisse: Alte Landschaft<br />

Rechtstitel, unter denen sie unter die äbtische Herrschaft gelangt waren, grundsätzlich<br />

keine Rücksicht mehr genommen wurde. Die Landeshoheit konnte somit<br />

alte Standesunterschiede überwinden und den Weg zum Staatsbürgertum<br />

ebnen. 82<br />

Der jeweilige Abt des Stifts St. Gallen liess die Regierungsgeschäfte teils<br />

durch geistliche, teils durch weltliche Beamte besorgen. Die wichtigsten geistlichen<br />

Beamten waren der Dekan, Vorsitzender des Pfalzrates und Haupt des<br />

Konvents, der Statthalter und der Offizial 83 . An weltlichen Ämtern existierten<br />

neben demjenigen des Landshofmeisters, des Hofkanzlers und des Lehenvogts<br />

in St. Gallen jene des Hofammanns und des Lehenvogts zu Wil sowie mehrerer<br />

Vögte und Obervögte. 84<br />

Im 18. Jahrhundert wies die Alte Landschaft folgende Verwaltungs- und Gerichtsorganisation<br />

auf: Die Ortschaften waren gebietsmässig eingeteilt in ein<br />

Oberamt und in ein Unteramt, das auch Wileramt genannt wurde und <strong>aus</strong> zwölf<br />

Niedergerichten 85 bestand. Das Oberamt gliederte sich in das Landshofmeisteramt,<br />

das Rorschacheramt 86 , das Oberbergeramt 87 und das Romanshorneramt 88 .<br />

82<br />

83<br />

84<br />

85<br />

86<br />

87<br />

88<br />

CAVELTI [1914], S. 81 f.<br />

Der Offizial war der Vertreter des äbtischen Ordinariats, zuständig u.a. für die Überwachung<br />

der Pfarrei und die Sorge für das Schulwesen, vgl. STAERKLE, Geschlecht [1942],<br />

S. 5.<br />

Obervögte zu Rorschach und zu Oberberg; im Toggenburg der Landvogt in Lichtensteig,<br />

der Vogt auf Iberg und der Vogt zu Schwarzenbach; im Rheintal der Vogt auf Rosenberg,<br />

der Vogt zu Blatten, der Gerichtsammann von Altstätten; im Reich der Vogt zu Neuravensburg;<br />

HOLLENSTEIN LORENZ, Oberbeamte [2005], S. 76; GMÜR [1903], S. 1. Zur<br />

Vogtgerichtsbarkeit im Mittelalter vgl. etwa GANAHL [1931], S. 71 ff.<br />

Zuzwil, Lenggenwil-Thurstuden, Niederhelfenschwil, Zuckenriet, Niederbüren, Oberbüren,<br />

Schneckenbund (Bronschhofen, Rossrüti, Trungen), Thurlinden, Rickenbach, Berggericht<br />

(um Wuppenau), Hüttenswil und Wängi (die letzten vier ganz im Thurgau, Thurlinden<br />

zum Teil), vgl. MÜLLER, Einleitung [1974], S. XI.<br />

Bestehend <strong>aus</strong> den vier Niedergerichten Rorschach, Goldach, Steinach und Mörschwil<br />

sowie den Schlössern Wartensee und Sulzberg mit kleinen eigenen Gerichtsbezirken als<br />

Lehen des niederen Adels, vgl. MÜLLER, Einleitung [1974], S. XI.<br />

Bestehend <strong>aus</strong> den sieben Niedergerichten Gossau, Oberdorf, Andwil, Niederwil-Gebhardschwil,<br />

Oberarnegg-Neuandwil, Waldkirch und Sitterdorf (im Thurgau), vgl. MÜL-<br />

LER, Einleitung [1974], S. XI.<br />

Bestehend <strong>aus</strong> den fünf Niedergerichten Romanshorn, Kesswil, Dozwil, Herrenhof und<br />

Zuben, vgl. MÜLLER, Einleitung [1974], S. XI.<br />

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