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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

Sie habe zuviel gefordert und mit ihm «gezancket» 352 , habe gesagt, er sei ein<br />

«spizbueb» und ein «lieger» 353 weshalb er sie mit der Mistgabel zum Stall hin<strong>aus</strong><br />

habe jagen wollen. Er wisse nicht, weshalb er zugeschlagen habe. Er sei «taub»<br />

gewesen. 354 Catharina Himmelberger habe 20 Batzen von ihm gefordert, er aber<br />

sei ihr nur noch einen Gulden schuldig gewesen. Daraufhin konfrontierte ihn<br />

das Gericht damit, dass er «anderwerths» vorgegeben habe, Catharina habe einen<br />

Gulden gefordert, während er ihr nur 30 Kreuzer geschuldet habe. 355 Am<br />

Freitag bei der ersten Befragung vor der Festnahme habe er sogar behauptet, ihr<br />

keinen Kreuzer mehr schuldig gewesen zu sein, sondern ihr alles bezahlt zu haben.<br />

Mit diesen Widersprüchen konfrontiert, sagte <strong>Egger</strong> <strong>aus</strong>,<br />

«[...] sie habe 20 bazen geforderet, und er habe anstatt des kantlichen ein gulden ihro wollen<br />

damahlen ½ gulden geben und das er der obrigkeit vorgegeben, er seye ihro gar nichts<br />

schuldig, habe er gedenckt, er wolle sich damit <strong>aus</strong>reden.» 356<br />

Daraufhin erwiderten die Verhörenden, es zeige sich also, dass er schon letzten<br />

Freitag entschlossen gewesen sei, sich auf das Leugnen zu verlegen, woraufhin<br />

<strong>Egger</strong> um Verzeihung bat. Er behauptete, sonst nie gelogen zu haben. 357<br />

Weiter wurde <strong>Egger</strong> gefragt, warum er die Tat, die ihm – wie er sage – leid tue,<br />

«niemandem angezaigt, oder gleich darüber lermen gemacht» habe. Er habe in<br />

Gottes Namen nicht gewusst, was er tue, es habe ihm aber trotzdem leid getan,<br />

antwortete der Angeschuldigte. 358 Das Verhör dieses Tages schloss mit ein paar<br />

Fragen zur Kleidung, die die Getötete angehabt hatte, und der Notiz, <strong>Egger</strong> sei<br />

«in das blockh<strong>aus</strong> wider verwahret worden». 359<br />

<strong>Egger</strong> hatte sich also nach anfänglich widersprüchlichen Angaben darauf<br />

festgelegt, der Catharina Himmelberger einen Gulden geschuldet zu haben, was<br />

15 Batzen oder 60 Kreuzern entspricht. Weiter sagte er <strong>aus</strong>, seine Gläubigerin<br />

habe 20 Batzen von ihm gefordert. Der Streit zwischen den beiden brach offen-<br />

352<br />

353<br />

354<br />

355<br />

356<br />

357<br />

358<br />

359<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 14.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 16.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 17.<br />

Wann und wo <strong>Egger</strong> sich dahingehend geäussert haben soll, verschweigen die Akten.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 19.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 20.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 21.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, S. 13.<br />

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