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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

bis er «der Catharina den streich gegeben» 429 . Er habe das Bündel mit dem toten<br />

Körper, den Körperteilen der Geköpften und den «ermelschluten» von Catharina<br />

schliesslich ins Galgentobel getragen. 430 Man fragte ihn nochmals eindringlich,<br />

ob er nie etwas mit dem Körper der Wöchnerin gemacht habe. Da gestand <strong>Egger</strong><br />

schliesslich, dass er am Donnerstag, als er das Bündel weggeschafft hatte, mit<br />

einem Messer der Leiche von Maria Baumann den Hals aufgeschnitten habe. 431<br />

Er wurde in der Folge angehalten zu demonstrieren, wie er den Schnitt gemacht<br />

habe. Die Frage, ob er noch andere Schnitte am Körper vorgenommen habe,<br />

verneinte <strong>Egger</strong>. 432 Nach dem Grund für den Schnitt am Hals befragt, sagte <strong>Egger</strong><br />

<strong>aus</strong>, «er habe halt wollen sehen, ob sie noch bluete, oder ob alles jnnwendig<br />

schon verfaulet seye». 433 Man fragte ihn, warum er dies habe wissen wollen, dies<br />

sei eine Torheit, worauf <strong>Egger</strong> antwortete, «er wüsse sonsten nicht das geringste».<br />

434 Wieder wurde <strong>Egger</strong> aufgefordert, nicht so «ohnverschambt» zu lügen,<br />

und er erfuhr, dass man den Körper begutachtet habe. Dies zeigte Wirkung: <strong>Egger</strong><br />

gestand, er habe dem Leichnam<br />

«von dem herzgrüeble an bis ohngefähr zu dem, oder etwas unter den nabel den bauch aufgeschnitten,<br />

umb zu wüssen, ob schon alles faul seye, und wann noch etwas vorhanden wäre,<br />

das solches im stall und nicht auf dem weg <strong>aus</strong>rünne.» 435<br />

Wieder wurde <strong>Egger</strong> gefragt, ob er sonst noch etwas am Leichnam gemacht<br />

habe, worauf er schliesslich zugab, man werde das Herz dr<strong>aus</strong>sen gefunden haben;<br />

es sei her<strong>aus</strong>gefallen, als er die Leiche das Tobel «herunter trohlen» lassen<br />

habe. 436 Ihm wurde daraufhin vorgehalten, solches sei unmöglich und eine Lüge,<br />

worauf er bekannte, das Herz noch im Stall her<strong>aus</strong>geschnitten zu haben, «und<br />

damit es in dem tragen nicht über ihne herunter rünne, habe er solches in den<br />

429<br />

430<br />

431<br />

432<br />

433<br />

434<br />

435<br />

436<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 95.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 97 f.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 99.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 101.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 102.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 103.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 104.<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Antwort 106.<br />

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