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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Die Kulisse: Alte Landschaft<br />

gelegen war, den Blutbann auch in Tablat <strong>aus</strong>üben lassen zu dürfen; wie WILLI<br />

festhält, war dieses Anliegen mit der günstigeren Lage für die Pfalzräte und damit<br />

der Reduktion der Kosten zu begründen. 162<br />

Im Register zu den im Stiftsarchiv St. Gallen vorhandenen Gerichtsprotokollen<br />

findet sich für den Pfalzrat auch die Bezeichnung «Samstags- und Appellationsrath».<br />

Die Sitzungen fanden jedoch nicht etwa nur samstags statt. Gemäss<br />

Pfalzratsordnung sollten die Verhandlungen einmal wöchentlich jeweils am<br />

Mittwoch abgehalten werden. War dieser ein Feiertag, so sollte der Landshofmeister<br />

nach Rücksprache mit dem Abt einen anderen Wochentag festlegen. 163<br />

Die Gerichtsprotokolle belegen hin<strong>gegen</strong>, dass die Verhandlungen an allen Wochentagen<br />

(selten sogar an Sonntagen) ohne erkennbare Regelmässigkeit stattfanden.<br />

Kriminalprotokolle des Ledigen Pfalzrats sind im Stiftsarchiv St. Gallen<br />

für den Zeitraum von 1555 bis 1799 erhalten.<br />

In der Pfalzratsordnung wurde verankert, dass an den jeweiligen Verhandlungstagen<br />

die Sitzungen der Pfalzräte von Ostern bis Michaeli 164 um acht Uhr<br />

und im Winter um halb neun Uhr vormittags «auf den gloggen streich» zu beginnen<br />

hätten. Auch die Gerichtsferien sind in der Ordnung festgehalten und<br />

dauerten von Weihnachten bis zum 6. Januar 165 , vom Sonntag vor bis Sonntag<br />

nach Aschermittwoch 166 , während der ganzen österlichen Zeit, in der Woche um<br />

Fronleichnam 167 sowie in der Zeit «des würckhlichen heüet, schnitt, und weinlese»<br />

und an «allen ganz, und halben feyrtägen das ganze jahr hindurch», wobei<br />

«auch auf die jahr- und marckt täge zu St. Gallen, Wyll, Liechtensteig, Rorschach,<br />

Altstetten, und Bischoffzell, absonderlich in ansehen der jenigen, welche<br />

solche besuechen, behörige achtung zu haben» sei. 168 Nicht zuletzt vor dem<br />

162<br />

163<br />

164<br />

165<br />

166<br />

167<br />

168<br />

WILLI [1947], S. 150.<br />

StiASG, Rubr. 28, Fasz. 3, Konzept S. 23, Ziff. 15.<br />

Der Tag des Erzengels Michael ist der 29. September. Zu Begriff und Fest siehe Lexikon<br />

der Bräuche und Feste [2007], S. 262 und S. 461.<br />

«Vigilia Nativitatis Domini» bis «ad festum Epiphanie», StiASG, Rubr. 28, Fasz. 3, Konzept<br />

S. 26, Ziff. 17; zu den Begriffen und Festen siehe Lexikon der Bräuche und Feste<br />

[2007], S. 417 ff., S. 446, S. 466.<br />

Gemäss StiASG, Rubr. 28, Fasz. 3, Konzept S. 26, Ziff. 17 in der «ganzen wochen Quinquagesimae»;<br />

zum Begriff siehe Lexikon der Bräuche und Feste [2007], S. 26 f.<br />

Gemäss StiASG, Rubr. 28, Fasz. 3, Konzept S. 26, Ziff. 17 in der «ganzen Corporis<br />

Christi woch»; zu Begriff und Fest siehe Lexikon der Bräuche und Feste [2007], S. 120 ff.<br />

StiASG, Rubr. 28, Fasz. 3, Konzept S. 26 f., Ziff. 17.<br />

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