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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

rückgegangen. Als ihr Mann nachh<strong>aus</strong>e gekommen sei, habe er vorgegeben, auf<br />

der Suche nach dem Pferd durch alle Tobel gegangen zu sein.<br />

Weiter fragte man sie, was ihr während der Ehe mit <strong>Egger</strong> an ihrem Mann<br />

missfallen habe, wie er sich aufgeführt habe und was sie «tadelhaftes» an ihm<br />

bemerkt habe. 482 Als sie ihn geheiratet habe, habe sie von ihm wissen wollen, ob<br />

er Schulden habe. Dies habe er verneint. Es seien dann jedoch «zimbliche<br />

pöstlein» hervorgekommen, die er heimlich habe bezahlen wollen. Einmal habe<br />

sie Catharina Himmelberger ums H<strong>aus</strong> herum zu ihrem Mann in den Stall wandeln<br />

sehen. Als sie daraufhin ihren Mann gefragt habe, ob er ihr was schuldig<br />

sei, habe er dies abgestritten und behauptet, sie habe Holz von ihm verlangt. Die<br />

Ehefrau fügte gleich an, dies habe sie ihrem Mann nicht geglaubt und ihn aufgefordert,<br />

es ihr doch um Gotteswillen zu sagen, wenn er der Catharina Himmelberger<br />

was schuldig sei, sie wolle ihm gern helfen, es zu bezahlen. Doch ihr<br />

Mann habe nicht zugegeben, Schulden bei Catharina gehabt zu haben. Wenn er<br />

es zugegeben hätte, wäre wegen «disem bizle geldt damahlen dis ohnglückh<br />

nicht erfolget». 483<br />

Maria German beschwerte sich schliesslich, ein von ihren Eltern geerbtes<br />

Tischtuch sei <strong>aus</strong> dem Kasten verschwunden. Sie habe ihren Mann danach befragt,<br />

aber er habe sich unwissend gestellt. Weiter gab sie an, weder sie noch<br />

ihre Töchter seien im Stall am Vieh vorbei weiter nach hinten gegangen. 484 Dann<br />

sagte sie <strong>aus</strong>, dass ihr Mann an jenem Tag um die Jahreswende herum, als er des<br />

Hafners Geschirr nach Herisau gefahren habe, schmutzige Schuhe, Strümpfe<br />

und Hosen gehabt habe, obwohl der Schlittenweg gut und hart gewesen sei. Ihre<br />

Frage nach dem Grund habe er nicht beantwortet. Ungeschminkt gab Maria<br />

German schliesslich an, ihr Mann sei «allzeit ein dunckhel m<strong>aus</strong>er» gewesen, er<br />

habe immer viel gearbeitet, sei nie «recht lustig» gewesen und habe sich beim<br />

Beten zu H<strong>aus</strong>e und in der Kirche als schläfrig erwiesen. 485<br />

Weiter wollte das Gericht von der Ehefrau wissen, was für Schriften, Bücher<br />

oder anderes sie im H<strong>aus</strong> hätten und was für Leute <strong>Egger</strong> beherbergt oder ihnen<br />

482<br />

483<br />

484<br />

485<br />

Dok. 16, Zeugen<strong>aus</strong>sage der Ehefrau, S. 4.<br />

Dok. 16, Zeugen<strong>aus</strong>sage der Ehefrau, S. 5 f.<br />

Dok. 16, Zeugen<strong>aus</strong>sage der Ehefrau, S. 7.<br />

Dok. 16, Zeugen<strong>aus</strong>sage der Ehefrau, S. 8.<br />

96

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