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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

ruthen <strong>aus</strong>gehauwen» worden. 402 Kurze Zeit später wurde sie in St. Margrethen<br />

und in Lustenau wieder beim Kleiderdiebstahl ertappt. Nach der erneuten Verhaftung<br />

gestand sie, auch in Vaduz, Frastanz und Waldkirch gestohlen zu haben,<br />

weswegen sie 1751 in Hohenems nach abgeschworener Urfehde vom Scharfrichter<br />

eine Stunde lang an den Pranger gestellt und mit Ruten <strong>aus</strong>gehauen und<br />

schliesslich auf ewig <strong>aus</strong> dem Gebiet verwiesen worden sei. Das Gericht verifizierte<br />

diese Angaben durch das Einholen des Protokolls des damaligen Verfahrens.<br />

403<br />

Trotz dieser Strafen besserte sich Elisabeth Han nicht. Das Protokoll zum<br />

Verhör vom April 1773 listet auf neun Seiten weitere von ihr begangene Diebstähle<br />

auf. Sie hatte über zwei Dutzend Mal unter anderem in folgenden Orten<br />

gestohlen: Schaan, Dornbirn, Frastanz, Batschuns, Näfels, am Triesener Berg, in<br />

Triesen, Sargans, Werdenberg, Wangs, Trimmis, Wartau, Berschis, Salez, Sevelen,<br />

Buchs und Altendorf. Entwendet hatte sie häufig Kleider, etwa einen «weiber<br />

rockh, und weiber ermel» 404 , «hemmeter, und bethgewand» 405 , Hosen, dann<br />

aber auch Leintuch und Garn, Hemdsknöpfe und Hosenschnallen 406 , Tischtücher,<br />

Schuhe und «schnupftüecher» 407 und eine Kupferpfanne. 408 Immer häufiger<br />

hatte sie auch Geld gestohlen; weit über 100 Gulden gestand sie ein. Vielfach<br />

entwendete sie auch Esswaren, etwa Mehl, Salz, Schmalz und Speck sowie<br />

Zwetschgen und Kirschen. 409 Bei vielen Einbrüchen in Häuser suchte sie nach<br />

dem regelmässig in der Nähe der H<strong>aus</strong>tür versteckten Schlüssel, mehrmals<br />

drückte sie Bretter beiseite oder riss solche weg, 410 einmal habe sie «an der hinderen<br />

thür so lang gerottlet, bis der inwendig hölzerne nagel weeg gefallen»<br />

sei. 411 Nicht selten sei sie oder ihr Sohn durch irgendein Loch ins Innere des<br />

H<strong>aus</strong>es gekrochen. 412 Ihr Sohn half oftmals bei den Einbrüchen. Auch spannte<br />

402<br />

403<br />

404<br />

405<br />

406<br />

407<br />

408<br />

409<br />

410<br />

411<br />

412<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 614, Ziff. 1.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 614 f., Ziff. 2.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 615, Ziff. 3.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 616, Ziff. 8.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 621, Ziff. 23.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 622, Ziff. 25.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 622, Ziff. 26.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 617, Ziff. 10; S. 619, Ziff. 17 f.; S. 620, Ziff. 19; S. 622, Ziff. 25.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 620, Ziff. 19, 22 und 23.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 617, Ziff. 13; auch S. 620, Ziff. 21.<br />

StiASG, Bd. 1073, S. 618, Ziff. 16; S. 619, Ziff. 17.<br />

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