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Pfalzrätliche Strafuntersuchung gegen Joseph Antoni Egger aus ...

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Strafverfahren<br />

Die Befragenden führten schliesslich <strong>aus</strong>, man könne nicht ersehen, dass es<br />

<strong>Egger</strong> «gerüehret» hätte, sonst hätte er Catharina nach dem Hieb nicht gleich für<br />

tot gehalten, sondern sich um Hilfe bemüht. Doch <strong>Egger</strong> beteuerte erneut, es<br />

habe ihm Leid getan, er habe ungeschickt gehandelt, und es sei ihm am Donnerstag<br />

und Freitag gar nicht wohl gewesen. 460<br />

4.7 Weitere Untersuchungshandlungen und fünfte<br />

Einvernahme <strong>Egger</strong>s<br />

4.7.1 Zeugeneinvernahme von <strong>Egger</strong>s Stieftöchtern am 22. Februar 1775<br />

Post prandium am Mittwoch, 22. Februar 1775, erschienen auf der Pfalz Maria<br />

Barbara und Anna Maria Veronica, die Töchter von <strong>Egger</strong>s Ehefrau Maria<br />

German und somit dessen Stieftöchter. Ihr leiblicher Vater, Johannes Furrer <strong>aus</strong><br />

Tablat, war verstorben. Die Akten enthalten keine Angaben über das Alter der<br />

Töchter. Bei der Einvernahme vom 22. Februar 1775 wurden sie befragt, ob sie<br />

Kleidungsstücke vermissten. Der Hatschier Hofstetter zeigte ihnen eine alte<br />

Schürze, Strümpfe und alte Schuhe. Die Schürze war ihnen nicht bekannt, die<br />

Strümpfe und Schuhe hin<strong>gegen</strong> erkannte Maria Barbara als die ihren. Die<br />

Strümpfe habe sie schon seit einem halben Jahr vermisst und gesucht, die Schuhe<br />

«unter einen trog, oder in einen winckhel gestellet», weil sie unbrauchbar<br />

gewesen seien. Nach dem Verbleib der Strümpfe habe sie ihre Mutter und ihren<br />

Stiefvater ergebnislos befragt. 461<br />

4.7.2 Fünfte Einvernahme <strong>Egger</strong>s am 22. Februar 1775<br />

Ebenfalls post prandium wurde am 22. Februar 1775 das Verhör <strong>Egger</strong>s in<br />

St. Fiden weitergeführt. Neben dem Schreiber waren Hofkanzler Sartory von<br />

Rabenstein, Pfalzrat von Saylern, Lehenvogt Ehrat und Fiskal Zollikofer anwesend.<br />

Auf die einleitende Frage, wie es ihm in Gefangenschaft ergehe, antwortete<br />

<strong>Egger</strong>, «das ihme herzlich, und schmerzlich leyd seye, dass er müsse darinnen<br />

460<br />

461<br />

Dok. 2, Einvernahmeprotokoll <strong>Egger</strong>s, Frage und Antwort 188.<br />

Dok. 15, Zeugen<strong>aus</strong>sagen von <strong>Egger</strong>s Stieftöchtern, S. 2 f.<br />

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